Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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etwas von dem tiefen Geheimnis des Lebens an ſich erſpähen
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laſſen, wenn man es bloßgelegt vor das Auge des denkenden
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Menſchen bringt. </
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">Leider aber iſt dies durchaus nicht der Fall.</
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">Man kann mit vollem Rechte ſagen, daß der Naturforſcher
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vor keinem ſonſtigen Leibesteil ſo unwiſſend, oder offen geſagt,
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ſo dumm daſteht, wie vor einem Gehirn.</
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">An dem Herzen eines Tieres kann man die ſinnreiche
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Einrichtung dieſer vorzüglichen Saug- und Druckpumpe leicht
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nachweiſen; </
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echoid-s8713
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preserve
">man verſteht ſeinen Bau, man begreift die Be-
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ſchaffenheit, die Aufgabe ſeiner einzelnen Abteilungen, ſeiner
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Ventile. </
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">Man iſt imſtande, ſeine Thätigkeit ſich klar zu machen
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und ſelbſt in Einzelheiten zu erläutern. </
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echoid-s8715
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preserve
">Lunge, Magen, Darm
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lb
/>
und ſonſtige innere Werkzeuge ſind nicht nur in ihren weſent-
<
lb
/>
lichen Verrichtungen von der Naturwiſſenſchaft erforſcht, ſondern
<
lb
/>
man vermag auch ihre beſondere Beſchaffenheit und Eigentüm-
<
lb
/>
lichkeiten gründlich zu erklären. </
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">Selbſt das Auge und deſſen
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ſinnreiche Einrichtung iſt vollſtändig begreiflich. </
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preserve
">Im Bau des
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Ohres, hauptſächlich ſeiner innern Werkzeuge, iſt noch manches
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unerklärt, aber im Ganzen iſt man über dasſelbe im Klaren.
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">Nur vor einem Gehirn, und wäre es ſelbſt das einer recht
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dummen Gans, ſteht der Naturforſcher wie vor einem ver-
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ſchloſſenen Rätſel und folgt nur den ſchwachen Spuren der
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Erklärungen, welche bisherige unzählige Verſuche ermittelt
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haben.</
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">Wer aber glaubt, daß das weit ausgebildetere Gehirn eines
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Menſchen etwas mehr von der geiſtvollen Einrichtung desſelben
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verraten müßte, iſt im Irrtum. </
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">Wer ein Gehirn eines Menſchen
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lb
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vor ſich hat, der wird ſelbſt unter Anleitung des gelehrteſten
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lb
/>
Naturforſchers immer wiederum in unwillkürliches Sinnen ver-
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lb
/>
ſinken, und trotz der augenſcheinlichſten Beweiſe ſich nicht des
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lb
/>
Zweifels erwehren können, daß auch in ſeinem Kopfe ein
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ſolches ſonderbares Gebilde ſeinen Sitz habe, und daß dies es
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ſei, welches das Regiment führt über Sinnen, Trachten, </
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