Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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66743 haben, iſt eine Thatſache, die unſerm Jahrhundert Urſache
giebt, mit größtem Stolz auf eine der bewundernswerteſten
Thaten menſchlichen Scharfſinns zurückzublicken.
Wir wollen
ſie daher unſern Leſern etwas ausführlicher vorführen.
XII. Zur Erklärung einer wunderbaren Entdeckung.
Es wundern ſich oft viele, daß, wenn ein neuer Planet
entdeckt wird, — und dies iſt in den letzten Jahren oft der
Fall geweſen — man ſchon nach wenig Tagen zu beſtimmen
weiß, wie weit er von der Sonne entfernt iſt, und in wie viel
Jahren er ſeinen Umlauf um dieſelbe macht.
— Wie iſt es
möglich, meinen ſie, den neuen, unbekannten Gaſt ſchon nach
kurzer Bekanntſchaft ſo genau zu kontrolieren, daß man
ſeinen Weg und die Zeit, die er dazu braucht, auf Jahre
voraus genau beſtimmen kann?
In Wahrheit aber kann man das; und es ſteht feſt, daß
keine Poſt und keine Eiſenbahn ſo ſicher ihre Ankunft an einer
Station auf die Stunde anzugeben imſtande iſt, als die Aſtro-
nomen die Aukunft eines Himmelskörpers, den ſie, wenn auch
nur kurze Zeit, beobachtet haben.
Aber es geſchieht zuweilen noch mehr. Jm Jahre 1846 hat
ein Pariſer Naturforſcher, Leverrier, ohne in den Himmel
zu ſehen, ohne Beobachtungen anzuſtellen, rein durch Rechnung
herausgebracht, daß 600 Millionen Meilen von uns entfernt
ein Planet vorhanden ſein muß, den kein Menſch noch geſehen
hat;
daß dieſer Planet in 60 238 Tagen und 11 Stunden
ſeinen Umlauf um die Sonne macht;
daß er 24 {1/2} mal ſchwerer
iſt, als unſere Erde, und zu einer beſtimmten Stunde an einer
beſtimmten Stelle am Himmel aufgefunden werden würde,
wenn man nur ſo gute Fernröhre hätte, um ihn ſehen zu können.
Iſt das nicht ſtaunenswert?

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