Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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66719 kleine Gehirn abgetragen hatte, verrieten den heftigſten Schmerz,
ſobald man gewiſſe Empfindungsnerven reizte.
Es iſt ganz unzweifelhaft, daß in dieſen Halbkugeln des
großen Gehirns die Denkkraft wohnt.
Tiere, die von Natur
wenig Gehirn im Verhältnis zu ihrer Körpergröße beſitzen,
ſind dumm.
Je mehr Gehirnmaſſe im allgemeinen ein Tier
im Verhältnis zu ſeinem Körpergewicht beſitzt, deſto klüger iſt
es.
Das neugeborene Menſchenkind bringt für ſeine Größe
eine außerordentliche große Portion Gehirn mit zur Welt, und
wenn auch das Gehirn nicht im gleichen Verhältnis während
des Wachſens zunimmt wie der übrige Körper, ſo iſt doch der
Menſch am bedeutendſten mit Gehirnmaſſe verſorgt, und auch
deshalb das gedankenreichſte Weſen.
Bei blödſinnigen Kindern
findet mit der Zunahme ihres Verſtandes auch die Zunahme
der Gehirnmaſſe ſtatt.
Daß jedenfalls das geiſtige Verſtändnis in den beiden
Halbkugeln des großen Gehirns wohnt, das zeigen zahlreiche
Verſuche an Tieren.
VII. Eine Taube ohne Gehirn.
Wir haben bereits mitgeteilt, daß die Vögel am geeignetſten
ſind, um Verſuche über die Thätigkeit des Gehirns mit ihnen
anzuſtellen;
denn ſie können nach den Operationen noch lange
am Leben erhalten werden.
Um die Erfahrungen, die man hierdurch über die Thätig-
keit des großen Gehirns gemacht hat, näher kennen zu lernen,
wollen wir den Bericht des Naturforſchers Rudolf Wagner
(1805—1864) hier vorführen, der an einer Taube mehrere
Monate Beobachtungen dieſer Art angeſtellt hat.

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