Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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wären wir vielleicht imſtande, aus jeder Holzkohle Diamanten
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in Hülle und Fülle zu machen. </
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">Man brauchte eben nur die
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durch Hitze flüſſig gewordene Kohle langſam abkühlen zu laſſen,
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ſo müßte ſie zu einem regelmäßigen Kohlenkryſtall werden,
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und das eben iſt ein Diamant; </
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">desgleichen könnte man die in
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einer Flüſſigkeit aufgelöſte Kohle durch geeignetes Verfahren
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herauskryſtalliſieren laſſen und daraus Diamanten in beliebiger
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Zahl und Größe gewinnen. </
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">Der Unterſchied zwiſchen einer
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gewöhnlichen Kohle und einem Diamanten beſteht nur darin,
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daß die Kohle unkryſtalliſierter, der Diamant kryſtalliſierter
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Kohlenſtoff iſt (Erſter Teil, Seite 27, Fig. </
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echoid-s956
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preserve
">5), ebenſo wie der
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Schnee nichts anderes iſt als kryſtalliſiertes Waſſer. </
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">Der
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Diamant verhält ſich zum Graphit genau ebenſo, wie Schnee-
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kryſtalle (Erſter Teil, Seite 66—67, Fig. </
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echoid-s958
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">15—17) zu gewöhn-
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lichem Waſſer.</
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">Die Möglichkeit iſt vorhanden, daß die Wiſſenſchaft es
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dahin bringt, Kohlen zu ſchmelzen oder aufzulöſen, und dann
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werden alle Diamanten ihren Wert verlieren; </
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">für jetzt jedoch iſt
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es noch nicht der Fall, und die Diamanten, die man in der
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Erde findet, könnten dadurch entſtanden ſein, daß die große
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Hitze, die tief im Innern der Erde herrſcht, Kohlenſtoff zum
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lb
/>
Schmelzen bringt, ſo daß daraus bei ſpäterer, langſamer Ab-
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/>
kühlung Kryſtalle entſtehen, von denen einzelne durch Erdbeben
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oder durch Ströme, die aus dem Innern der Erde hervor-
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/>
ſtürzen, der Oberfläche der Erde nahe gebracht werden. </
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preserve
">Henri
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Moiſſan iſt es in der Neuzeit wirklich gelungen, in beſonderen
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elektriſchen Schmelztiegeln Kohle in Diamanten zu verwandeln.
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">Leider ſind die Diamanten jedoch einſtweilen nur von mikro-
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ſkopiſcher Größe.</
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">Genug, wenn wir wiſſen, daß der Diamant wiſſenſchaftlich
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nur durch einige ſeiner Eigenſchaften einen Wert erhält, der
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ſtofflichen Weſenheit nach aber für den Chemiker nur ein Stück
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kryſtalliſierte Kohle iſt.</
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