Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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Gehirns ungefähr ſo verhält wie mit den zwei Augen. </
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">Man
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ſieht mit zwei Augen zwar anders, aber doch nicht mehr als
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mit Einem, und Schielende ſehen ſogar mit einem Auge ſchärfer
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lb
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als mit beiden; </
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echoid-s8911
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">aber dennoch unterſtützen die Augen ſich inſofern,
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lb
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als ſie ſich ablöſen können, und wenn eins beſchädigt iſt, freut
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lb
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man ſich gewiß ſehr, noch ein zweites als vortreffliche Reſerve
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lb
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zu beſitzen. </
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echoid-s8912
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">— Es ſcheint mit den beiden Halbkugeln des großen
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Gehirns auch ſo zu ſein. </
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">In ihnen wohnt das Bewußtſein,
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und zwar in beiden zugleich und, wie es ſcheint, übereinſtimmend.
<
lb
/>
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echoid-s8914
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preserve
">Möglicherweiſe kann in der That Geiſtesverwirrung entſtehen
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lb
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aus einer Ungleichheit in der Thätigkeit beider Hälften, eine
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Art geiſtigen Schielens, in welchem der Verſtand die Sachen
<
lb
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ſchief ſieht. </
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">Das aber ſteht feſt, daß, wenn eine Halbkugel ver-
<
lb
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loren geht, doch die andere ſtatt ihrer die ganze Arbeit über-
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lb
/>
nimmt und ebenſo für den ganzen Körper denkt, als es früher
<
lb
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beide thaten.</
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">Das Beiſpiel des Bedienten, deſſen wir bereits erwähnten,
<
lb
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bei welchem der volle Verſtand ſich wieder einſtellte, trotzdem
<
lb
/>
er ſich eine Halbkugel des großen Gehirns faſt ganz zerſtört
<
lb
/>
hatte, wird hinreichen, zu zeigen, daß man keineswegs mit
<
lb
/>
einem halben Gehirn nur etwa bei halbem Verſtande zu ſein
<
lb
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braucht; </
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">ebenſowenig wie man mit nur einem Ohr, einem
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lb
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Auge etwa nur halb ſo viel hört und ſieht als mit beiden.</
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">VIII. Was das kleine Gehirn zu thun hat.</
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">Die Verſuche, die man über die Thätigkeit des kleinen
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Gehirns angeſtellt hat, ſind weder ſo zahlreich noch ſo ſicher
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lb
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wie die über das große. </
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">Das kleine Gehirn liegt zu ſehr ver-
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lb
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ſteckt unter dem großen, um ihm beikommen zu können, </
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