Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897
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67931 laſſen ſelten beſondere Geiſtesfähigkeit gewahren. Bei den
Negern tritt der Schädel ſehr bedeutend zurück, und es iſt gewiß
richtig, wenn man ſich dieſelben im allgemeinen auf einer un-
ausgebildeteren Stufe der geiſtigen Fähigkeit denkt.
Der Unter-
ſchied iſt hierin zwiſchen gewiſſen Negerraſſen und Europäern
ſo groß, daß er noch größer iſt als der Unterſchied zwiſchen
dieſen Negerraſſen und den fähigſten Affenraſſen.
— Man
ſchätzt daher auch ſchon im gewöhnlichen Leben einen Menſchen
mit hoher Stirn für klug und geht in dieſem Punkte meiſt
nicht fehl, wenn es auch nicht immer ausgemacht iſt, daß dieſer
Menſch ſeine geiſtige Fähigkeit in gehörigem Maße geübt
hat und richtig ausübt.
Auch die weitere Form des Schädels,
ob er ſpitz, eckig oder fein gerundet, leicht gewölbt, ſchmal oder
breit iſt, mag gewiſſe Anhaltspunkte für das erſte Urteil über
die allgemeine geiſtige Fähigkeit abgeben;
mehr aber darf man
von der ſogenannten Schädellehre vorläufig nicht erwarten,
wenigſtens ſteht es von einzelnen ihrer Lehren feſt, daß ſie
den gründlichſten Forſchungen und deren Reſultaten wider-
ſprechen, und auf nichts als eingebildeten Vorurteilen beruhen.
Man darf allerdings die Hoffnung hegen, daß im Lauf
der Zeit ſich auch eine auf wiſſenſchaftlicher Grundlage ruhende
Schädellehre wird aufſtellen laſſen.
X. Thätigkeit und Ruhe.
Wir haben von der Thätigkeit des Gehirns geſprochen
und eine Reihe von Erſcheinungen aus dieſem Gebiete der
Naturwiſſenſchaft aufgeführt;
wir müſſen jetzt von dem Mangel
der Thätigkeit, von der Ruhe des Gehirns ſprechen, von der
Ruhe, die mit zum Merkzeichen des tieriſchen Lebens gehört.

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