Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

List of thumbnails

< >
661
661 (37)
662
662 (38)
663
663 (39)
664
664 (40)
665
665 (41)
666
666 (42)
667
667 (43)
668
668 (44)
669
669 (45)
670
670 (46)
< >
page |< < (61) of 896 > >|
68561
III. Wir langen auf dem Monde an.
Alſo gehts jetzt nach dem Monde? — Ja!
Aber unterwegs müſſen wir uns die Zeit zu vertreiben
ſuchen, da es eine bekannte Erfahrung iſt, daß man ſich auf den
ſchnellſten Dampfreiſen mehr langweilen kann, als einſt bei den
langſamſten Poſt- und Stellwagen-Fahrten.
Bei den ſchnellſten
Phantaſie-Reiſen muß man demnach erſt recht für Unterhaltung
ſorgen.
Zum Glück haben wir die Unterhaltung leicht. Wir
brauchen nur bald vorwärts, bald rückwärts zu blicken, und
wir ſehen dann mit jedem Tauſend von Meilen, das wir hinter
uns bekommen, wie die Erde immer kleiner und der Mond
immer größer und größer erſcheint.
Es wird nicht lange
dauern, ſo wird uns die Erde gar nicht mehr wie ein irdiſcher,
ſondern wie ein himmliſcher Wohnſitz erſcheinen.
Wären Dichter
mit uns auf der Reiſe, ſie würden wahrſcheinlich die Erde zu
beſingen anfangen, mehr noch als den “guten Mond,” der “ſo
ſtille geht;
” wären Religionsmacher unter unſern Reiſegefährten,
ſie würden für die Erdkugel, die jetzt wie ein ungeheuer großer
Stern ausſieht, einen Kultus erfinden und vielleicht jedweden
verketzern, der dieſes erhabene, geſtirnartige Weſen für einen
Erdkoloß anſieht.
Wir aber wiſſen’s beſſer. Da oben iſt keineswegs der
Himmel auf Erden, ſondern wir ſehen es, die Erde iſt im
Himmel.
Je weiter wir uns von ihr entfernen, deſto mehr
nimmt ſie das Anſehen eines Geſtirnes an, eines ſehr großen
Geſtirnes, das ſelbſt auf halbem Wege zum Monde faſt als
eine zehnmal ſo große Kugel erſcheint, wie uns hier die
Sonne.
Und nun wollen wir uns einen kleinen Scherz erlauben.
Einer aus unſerer ehrenwerten Reiſegeſellſchaft mag ſo

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index