Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[61.] XVII. Wir gehen ins Auge hinein.
[62.] XVIII. Der ſogenannte Glaskörper im Auge.
[63.] XIX. Die Vorzüge des Auges.
[64.] XX. Die Lichtblende.
[65.] XXI. Die Augenlider.
[66.] XXII. Die Beweglichkeit des Auges.
[67.] XXIII. Die Lenkung und Richtung der Augen.
[68.] XXIV. Die Stellung der Augen.
[69.] XXV. Die Nerventapete.
[70.] XXVI. Die Feinheit der Nerventapete.
[71.] XXVII. Die Beſchaffenheit der Nerven-Tapete.
[72.] XXVIII. Einige Verſuche.
[73.] XXIX. Weshalb wir nicht verkehrt ſehen.
[74.] XXX. Zwei Augen und ein Bild.
[75.] XXXI. Der Menſch wie er iſt — und was er erfindet.
[76.] XXXII. Schlußbetrachtung.
[77.] Kleine Kräfte und große Wirkungen. I.
[79.] III.
[81.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
[82.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Jünfte, reich illuſtrierte Auflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Wotonié und R. Hennig. Vierzehnter Teil.
[83.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[84.] Inhaltsverzeichnis.
[85.] Anleitung zu chemiſchen Grperimenten für Anfänger.
[86.] I. Wie man Glasrohr gut brechen kann.
[87.] II. Wie man Glasrohr biegt.
[88.] III. Ein drittes Kunſtſtück,
[89.] IV. Probiergläschen.
[90.] V. Eine Kochflaſche.
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6961 Lungen kehrt das Blut, lebensfähiger geworden, zum Herzen
zurück, um in den Adern durch den ganzen Körper ohne Ruhe
getrieben zu werden.
Ein Teil davon bildet Nerven, Knochen,
Muskeln, Sehnen und andere Dinge des Leibes, und ein
anderer Teil iſt wiederum ſchon im Begriff als Schweiß, als
Atem und ſonſtige Ausſcheidung tot aus dem Körper zu
wandern.
Selbſt derjenige Teil, der leiblich belebten Stoff
bildet, ruht hier nicht, denn ſchon eilt ein neues Blutteilchen
hinzu, um dieſes eben erſt entſtandene Leben zu verdrängen, als
tot zu beſeitigen, und ſich ſelbſt als lebendes Gebilde an die
Stelle zu ſetzen.
— So findet denn ein ewiges Entſtehen und
Vergehen, ein ewiges Bilden und Abſterben, ein fortwährendes
Wandern, ein fortwährendes Wandeln, ein unausgeſetztes Be-
leben, ein unausgeſetztes Töten im Körper ſtatt, ein ununter-
brochenes Wechſeln des Stoffes, ein Wechſeln, das, ſo lange
es ſtattfindet, eben als Erſcheinung des Lebens hervortritt.
Von dieſen erſt in der neueren Zeit genauer erkannten
Zuſtänden geleitet, haben berühmte Männer der Wiſſenſchaft
das Leben ſelber nur als Stoffwechſel betrachtet und in dieſem
Stoffwechſel das große Geheimnis des Lebens zu finden ge-
glaubt.
Allein ſo beliebt dieſe Lehre in der jünſten Zeit geworden
iſt, ſo wenig haltbar iſt ſie, wenn wir auf den Vorgang des
Lebens den Blick richten.
— Wäre das Leben nichts als ein
Wechſel des Stoffes, ſo wäre Ausgabe und Einnahme ſtets
gleich;
es wäre das nicht möglich, was wir Wachstum nennen;
es wäre auch das nicht vorhanden, was wir als Rückbildung
des ganzen Leibes kennen lernen werden;
es wäre endlich auch
der Tod des ganzen Körpers nicht vorhanden;
denn es giebt
keinen Grund, weshalb der Stoffwechſel naturgemäß mit einem
Male unterbrochen wird, den man als Leben anſieht und ein
chemiſches Zerfallen ſtatt hat, das eben ſo gut ein Stoffwechſel
genannt werden kann.

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