Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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69042 ſchwerer einſchläft, ſobald man den Körper gerade ausſtreckt,
und leichter in Schlummer ſinkt, wenn man die Glieder ein
wenig einzieht, die Knie etwas beugt, den Rücken krümmt, die
Ellenbogen einknickt und auch den Hals ein wenig neigt.
Er-
muntert man ſich nach einem ſolchen Halbſchlummer gewaltſam,
ſo reckt man ſich kräftig, woher denn das Recken und Strecken
rührt, mit welchem man, wie man im Volk ſagt, den Schlaf
aus den Gliedern treibt.
In dem Zuſtand des Halbſchlummers ſchließen ſich die
Augenlider, und die Augen wenden ſich ein wenig nach auf-
wärts, welche Lage ſie jedoch während des tiefen Schlafes ver-
ändern.
Wer in ſolchem Moment noch imſtande iſt, ſich zu
beobachten — was, beiläufig geſagt, ſchwer iſt, wenn man ſich
hierbei nicht ermuntern will — der wird bemerken, daß ſein
Gehör noch vollkommen wach iſt.
Man hört eine Unterhaltung,
verſteht ſie jedoch nicht recht;
man macht zuweilen auch noch
den Verſuch zu antworten;
aber man wird unverſtändlich, die
Stimme wird klanglos.
Oft wird man mitten im Reden da-
von überraſcht, daß man etwas ganz anderes ſagt, als man
ſagen will, und öfter noch ſchläft man mitten im Worte ein,
wobei man zugleich heftiger ausatmet als gewöhnlich.
Da der Körper, namentlich der Bruſtkaſten, beim Ausatmen
einſinkt und beim Einatmen ſich reckt und ausdehnt, ſo iſt es
ganz natürlich, daß dies auf das Einſchlafen und Aufwachen
von Einfluß iſt.
Wenn man den Augenblick überhaupt angeben
kann, wo der wirkliche Schlaf eintritt, ſo iſt es ein Moment
des ſtärkern Ausatmens;
wenn man den des Erwachens über-
haupt angeben kann, ſo muß man ſagen, daß man mitten im
Einatmen aufwacht.
Der Grund hierzu liegt wohl nicht nur
darin, daß die geſenkte Haltung überhaupt dem Einſchlafen
günſtig iſt, wie das Strecken das Erwachen befördert, ſondern
auch wahrſcheinlich in dem Umſtand, daß das Gehirn ſich beim
Ausatmen ſtärker mit Blut füllt als beim Einatmen.
Da

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