69850
neu vorkommen könnten.
Indeſſen iſt dem doch ſo.
Auch im
Zuſtand des Wachens überlegen wir uns Dinge, ſtellen uns
Perſonen vor, mit denen wir ſprechen, halten für ſie und für
uns Reden, und es kommt nicht ſelten vor, daß wir unſern
Gengnern Worte in den Mund legen, auf welche wir nichts zu
erwidern wiſſen. — Während des Träumens geſchieht dasſelbe,
nur mit der Täuſchung, daß wir es nicht gewahren, wie der
Gegner ein Geſchöpf unſerer eigenen Phantaſie iſt.
Zuſtand des Wachens überlegen wir uns Dinge, ſtellen uns
Perſonen vor, mit denen wir ſprechen, halten für ſie und für
uns Reden, und es kommt nicht ſelten vor, daß wir unſern
Gengnern Worte in den Mund legen, auf welche wir nichts zu
erwidern wiſſen. — Während des Träumens geſchieht dasſelbe,
nur mit der Täuſchung, daß wir es nicht gewahren, wie der
Gegner ein Geſchöpf unſerer eigenen Phantaſie iſt.
Intereſſant iſt es zu bemerken, daß man nach dem Er-
wachen, wenn man ſich des Traumes noch gut erinnern kann,
ſehr oft wahrnimmt, wie das ganze Geſpräch, das Reden und
Gegenreden, das uns während des Traumes ſehr geſcheit vor-
kommt, purer Unſinn iſt.
wachen, wenn man ſich des Traumes noch gut erinnern kann,
ſehr oft wahrnimmt, wie das ganze Geſpräch, das Reden und
Gegenreden, das uns während des Traumes ſehr geſcheit vor-
kommt, purer Unſinn iſt.
Menſchen, die am Tage viel über ſchwierige geiſtige Auf-
gaben nachdenken, haben oft nachts Träume, in welchen es
ihnen vorkommt, als ob ſie die Auflöſung ihrer Aufgabe voll-
ſtändig entdeckt haben. Sie freuen ſich unendlich darüber,
wundern ſich, daß ihnen die Auflöſung bisher entgangen,
und entdecken erſt nach dem Erwachen, daß es ein bloßer
Schein und ihre geträumte Weisheit eine ganz platte Thor-
heit war.
gaben nachdenken, haben oft nachts Träume, in welchen es
ihnen vorkommt, als ob ſie die Auflöſung ihrer Aufgabe voll-
ſtändig entdeckt haben. Sie freuen ſich unendlich darüber,
wundern ſich, daß ihnen die Auflöſung bisher entgangen,
und entdecken erſt nach dem Erwachen, daß es ein bloßer
Schein und ihre geträumte Weisheit eine ganz platte Thor-
heit war.
Der berühmte Naturforſcher Johannes Müller erzählt
von Träumen, in welchen es ihm vorkam, als ob er ſich in einer
Geſellſchaft befinde, woſelbſt jemand ein Rätſel aufgab, deſſen
Löſung niemand finden konnte. Der Träumende bemühte ſich
vergeblich es aufzulöſen, und fühlte ſich höchſt überraſcht, als
der Rätſelaufgeber die ſehr geiſtreich ſcheinende Löſung ſelber
gab. Beim Erwachen jedoch ergab ſich’s, daß das Rätſel wie
die Antwort unſinnig, und das Ganze eine Phantaſie des Träu-
menden war, die mit ſich ſelber in ſehr thörichter Weiſe Frage
und Antwort ſpielte.
von Träumen, in welchen es ihm vorkam, als ob er ſich in einer
Geſellſchaft befinde, woſelbſt jemand ein Rätſel aufgab, deſſen
Löſung niemand finden konnte. Der Träumende bemühte ſich
vergeblich es aufzulöſen, und fühlte ſich höchſt überraſcht, als
der Rätſelaufgeber die ſehr geiſtreich ſcheinende Löſung ſelber
gab. Beim Erwachen jedoch ergab ſich’s, daß das Rätſel wie
die Antwort unſinnig, und das Ganze eine Phantaſie des Träu-
menden war, die mit ſich ſelber in ſehr thörichter Weiſe Frage
und Antwort ſpielte.
Aus ſolchen Thatſachen ergiebt ſich, daß, wenn man die
Einzelheiten eines gehabten Traumes vergißt, man ſich
Einzelheiten eines gehabten Traumes vergißt, man ſich