Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

< >
[21.] II. Wie kann man die Geſchwindigkeit des elek- triſchen Stromes meſſen?
[22.] Die Schwere der Erde. I. Wie viel Pfund wiegt die ganze Erde?
[23.] II. Der Verſuch, die Erde zu wiegen.
[24.] III. Beſchreibung des Verſuchs, die Erde zu wiegen.
[25.] Das Licht und die Entfernung. I. Etwas über Beleuchtung.
[26.] II. Die Beleuchtung der Planeten durch die Sonne.
[27.] Zur Witterungskunde. I. Etwas über das Wetter.
[28.] II. Von der Witterung im Sommer und Winter.
[29.] III. Die Luftſtrömungen und das Wetter.
[30.] IV. Die feſten Regeln der Witterungskunde.
[31.] V. Die Luft und das Waſſer in ihrer Beziehung zum Wetter.
[32.] VI. Nebel, Wolken, Regen und Schnee.
[33.] VII. Wie Wärme gebunden wird und wie Wärme frei wird.
[34.] VIII. Die gebundene Wärme macht kalt, die freie Wärme macht warm.
[35.] IX. Witterungsregeln und Störungen derſelben.
[36.] X. Die Schwierigkeit und die Möglichkeit der Wetterverkündigungen.
[37.] XI. Die Wetterpropheten.
[38.] XII. Die Wetterkarten und ihre Anwendung.
[39.] XIII. Hat der Mond Einfluß auf das Wetter?
[40.] Yon der @lüte und der Frucht. I. Die Flora und der Menſch.
[41.] II. Fortpflanzung durch Teilung.
[42.] III. Die geſchlechtliche Fortpflanzung.
[43.] IV. Blumen und Blüten.
[44.] V. Bau der Blüten.
[45.] VI. Die Beſtäubung.
[46.] VII. Die Inſektenblüten oder Blumen.
[47.] VIII. Beiſpiele zur Erläuterung des Beſtäubungs- vorganges bei den Blumen.
[48.] IX. Waſſerblütler.
[49.] X. Windblütler.
[50.] XI. Der Entdecker des Geheimniſſes der Blumen.
< >
page |< < (60) of 624 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div43" type="section" level="1" n="28">
          <p>
            <s xml:id="echoid-s822" xml:space="preserve">
              <pb o="60" file="070" n="70"/>
            ſteht und ihre ſenkrechten Strahlen den Boden ſtark erwärmen
              <lb/>
            können, während im Winter die Sonne des Mittags nur ſehr
              <lb/>
            niedrig am Himmel ſteht und ihre Strahlen ſchräg auf den
              <lb/>
            Erdboden fallen, deshalb auch denſelben nur ſehr matt erwärmen
              <lb/>
            können.</s>
            <s xml:id="echoid-s823" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s824" xml:space="preserve">Wir werden nunmehr ſehen, wie weſentlich dieſer Stand
              <lb/>
            der Sonne von Einfluß iſt auf die Witterung.</s>
            <s xml:id="echoid-s825" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="echoid-div44" type="section" level="1" n="29">
          <head xml:id="echoid-head39" xml:space="preserve">
            <emph style="bf">III. Die Luftſtrömungen und das Wetter.</emph>
          </head>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s826" xml:space="preserve">Um die Witterungsverhältniſſe genau zu begreifen, darf
              <lb/>
            man Folgendes nicht außer acht laſſen.</s>
            <s xml:id="echoid-s827" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s828" xml:space="preserve">Die Sonne macht zwar Sommer und Winter, ihre Strahlen
              <lb/>
            rufen zwar Wärme hervor und ihre Abweſenheit läßt Kälte
              <lb/>
            auf der Oberfläche der Erde herrſchen, aber das eigentliche
              <lb/>
            Wetter macht die Sonne allein nicht.</s>
            <s xml:id="echoid-s829" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s830" xml:space="preserve">Wenn die Sonne allein wirkte, ſo würde auf jedem be-
              <lb/>
            ſtimmten Teil der Erde, in jeder beſtimmten Jahreszeit eine
              <lb/>
            unveränderliche Wärme und Kälte herrſchen; </s>
            <s xml:id="echoid-s831" xml:space="preserve">die Sonne aber
              <lb/>
            bringt Bewegungen der Luft hervor, dadurch ſtrömen Winde
              <lb/>
            aus kalten Gegenden in warme, aus warmen Gegenden in kalte,
              <lb/>
            und dies bringt bald bewölkten, bald klaren Himmel, bald
              <lb/>
            Regen, bald Sonnenſchein, bald Schnee, bald Hagel, bald
              <lb/>
            Kühlung im Sommer und Wärme mitten im Winter, bald
              <lb/>
            froſtige Nächte im Sommer, bald laues Tauwetter im Winter
              <lb/>
            hervor. </s>
            <s xml:id="echoid-s832" xml:space="preserve">Mit einem Worte: </s>
            <s xml:id="echoid-s833" xml:space="preserve">die Bewegung der
              <emph style="sp">Luft, der
                <lb/>
              Wind macht eigentlich das Wetter</emph>
            , das heißt die Ver-
              <lb/>
            änderlichkeit von Wärme und Kälte, von Trockenheit und
              <lb/>
            Feuchtigkeit, die man eben unter Wetter verſteht.</s>
            <s xml:id="echoid-s834" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s835" xml:space="preserve">Woher aber entſteht der Wind?</s>
            <s xml:id="echoid-s836" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s837" xml:space="preserve">Er entſteht aus dem Einfluß der Sonnenwärme auf
              <lb/>
            die Luft.</s>
            <s xml:id="echoid-s838" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>