Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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7062 ein getreues Abbild der Blätter liefern. Nach und nach er-
härtet der Schlamm und wird zu feſtem Geſtein, welches uns
nun — wenn wir es zerſchlagen — die ſchönſten Abdrücke
und Modellierungen zeigt.
Der Pflanzenreſt ſelber kann alſo
durch Verweſung oder Fäulnis vollſtändig verſchwinden oder
mehr oder minder verkohlt ſich bemerkbar machen.
Das Ge-
ſtein wird in jedem Falle die Abdrücke (Negative, Hohl-
drücke
) der eingebetteten Objekte aufweiſen (Fig.
32).
Fault ein eingebetteter Pflanzenteil ohne Hinterlaſſung
von Subſtanz vollkommen weg, ſo erhalten wir einen Hohl-
raum, deſſen Fläche alſo der Hohldruck des eingehüllt geweſenen
Pflanzenreſtes iſt, wie alſo bei der ganz überwiegenden Zahl
der pflanzlichen “Einſchlüſſe” im Bernſtein.
Wird, wie das
meiſtens der Fall iſt, der Hohlraum nachträglich von er-
härtendem Schlamm, Sand u.
ſ. w. ausgefüllt, ſo erhalten
wir eine Nachbildung des urſprünglich eingebettet geweſenen
Pflanzenreſtes, einen Steinkern, deſſen Außenfläche das poſitive
Bild derjenigen des urſprünglichen Pflanzenreſtes wiedergiebt.
Die meiſten Steinkerne ſind durch Ausfüllung in der Pflanze
urſprünglicher oder durch Verweſung ſich bildender Hohlräume
entſtanden, dann ſind gewöhnlich noch kohlige Reſte erhalten
geblieben;
namentlich ſind es die chemiſch widerſtandsfähigeren
Hautgewebe, welche noch als Kohlen-Rinde vorhanden ſind, und
die Steinkerne, die dann natürlich verloren gegangenen Innen-
teilen der Pflanzen entſprechen, zeigen demgemäß auf ihren
Oberflächen die Skulpturen innerer Flächen (Fig.
33). Stein-
kerne treten begreiflicherweiſe vorwiegend als Erhaltungs-
zuſtände dickerer Organteile auf;
ja, der mächtige (Fig. 36) ab-
gebildete Baumſtumpf iſt weiter nichts als ein Steinkern, der
nur hier und da von etwas Rinde in kohliger Erhaltung be-
kleidet wird.
Flache Organe, wie Blätter, laſſen allermeiſt
einen ganz dünnen, kohligen Reſt zwiſchen den einbettenden
Mitteln zurück.
Beim Aufſpalten des ſolche Organe

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