Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897
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Gleichwohl hat das Niederlaſſen ſein Bedenkliches, und
wir hoffen, nicht für zaghaft verſchrieen zu werden, wenn wir
uns von ſolchem etwas fern halten.
Vor allem muß man wiſſen, daß ſelbſt die Mitte eines
Sonnenfleckes, wo er freilich weit dunkler iſt als am Rand,
immer noch ſtark leuchtet.
Im Vergleich zur Oberfläche der
Sonne, die blendende Strahlen ausſendet, erſcheint der Mittel-
punkt eines Sonnenfleckes freilich pechſchwarz;
aber ſo oft der
Planet Merkur vor der Sonnenſcheibe vorüberzieht und als
ſchwarzer Fleck auf derſelben erſcheint (und dies geſchieht in
einem Jahrhundert an die zwanzig Mal), ſo oft der Planet
Merkur alſo vor der Sonnenſcheibe als wirklich ſchwarzer
Fleck vorüberzieht, und zuweilen auch vor dem Kern eines
Sonnenfleckes ſteht, ſo bemerkt man, daß der Kern keineswegs
pechſchwarz, ſondern noch ſehr lichtſtark iſt, woraus folgt, daß
die Wolke noch ſo ungemein viel Wärme beſitzt, daß ein
Aufenthalt auf derſelben höchſt bedenklich erſcheint.
Sollten wir aber auch Mut faſſen, um dieſes Hindernis
zu überwinden, ſo wird man uns dennoch geſtatten müſſen,
daß wir uns erſt überlegen, welche Rolle wir auf der Sonne
ſpielen wollen.
Sie kommt uns, aufrichtig geſtanden, ein wenig jammer-
voll vor.
Die Anziehungskraft der Sonne im Ganzen iſt 320000mal
ſtärker als die der Erde.
Mit welchem Ruck wir alſo auf der
Sonne anprallen würden, iſt für unſere Begriffe kaum faßbar.
Dieſer Ruck wird noch ſtärker ſein müſſen, wenn wir von
der Sonnenkugel die ſehr dicke Atmoſphäre abrechnen, und
den Kern der Sonne demnach noch maſſiger und dichter an-
nehmen müſſen, als es gewöhnlich geſchieht.
Auf der Ober-
fläche der Sonne fallen die Dinge in einer Sekunde mindeſtens
140 Meter und ſind auch mindeſtens an 30mal ſchwerer als
auf der Erde.
Würden wir nun auch mit ganzen

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