Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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71264 blaue Himmelszelt wird ſichtbar. Die Umwandlung des Bodens
bringt eine Umgeſtaltung der Wolkengebilde hervor.
Die Aſche
der niedergebrannten Wälder oder des verbrauchten Holzes
färbt die Erde ſchwarz und ſchafft den fruchtbaren Boden, auf
dem die Pflanze gedeiht, die der Menſchennahrung zuträglich
iſt.
Die Getiere des Waldes vermindern ſich, die Menſchen-
ſtätten füllen ſich, und die Gegend wird wohnlich, nachdem der
umwandelte Boden den Luftkreis bis zu bedeutender Höhe um-
wandelt hat.
Und das Menſchengeſchlecht rückt weiter vor. Die Jagd,
die Fiſcherei und der Krieg ſind nicht mehr die einzigen Be-
ſchäftigungen.
Der Menſch ſtreift nicht mehr von Waldrevier
zu Waldrevier in halbwildem Zuſtand;
er weilt nicht mehr in
elender Fiſcherhütte am See und führt keinen Krieg mehr mit
Speer und Bogen gegen heranziehende Stämme, die ihm den
Sitz ſtreitig machen.
Der Boden iſt geräumig geworden für
Viele.
Er bietet Platz für Wieſengrund, der einem Hirtenvolk
zur Nahrung dient.
Die Kulturpflanzen, die Getreidearten
umſäumen ſeine Weideplätze.
Die Haustiere vermehren ſich
und bieten den Dünger dar, um ſeinem Felde friſche Nahrungs-
kraft für Pflanzen anzubieten.
Bald kann er Sandſtrecken
überdecken und durchdüngen mit ſchwarzem Erdreich, das die
Sonnenwärme einzieht und feſthält.
Die dürre Sandſtrecke
ſchwindet, der Fels ſelbſt umkleidet ſich mit Erdreich, das
nährenden Ertrag liefert.
Pflanzen, die niemals hier gedeihen
konnten, finden ein Klima, das ihnen Lebenskraft verleiht,
und die Luft, die ausgedörrt über Sandſtrecken dahinfuhr
welche von den wilden Vätern gemieden wurden, bewegt jetzt
die Wellen des Getreidelandes, wo die Enkel ſich friedlich
niedergelaſſen.
Der Enkel Fleiß legt neue Schonungen und
Bewaldungen an und lockt das Wolkenreich herbei, daß es
gedeihlich den Segen ſeiner Waſſerbäche ausgießt zum Gedeihen
der Menſchenthätigkeit.

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