Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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7262 mungen wandert die Luft ſtets unten an der Erde von beiden
Polen nach dem Äquator hin, während hoch oben die erwärmte
Luft von dem Äquator nach den Polen hinfließt.
Wer Sinn hat für Beobachtung der Naturerſcheinungen,
dem wird im Leben ſchon Ähnliches vorgekommen ſein.
Wenn
im Winter ein ſtarker Rauch im Zimmer iſt, ſo öffnet man das
Fenſter, und da wird ſchon Jeder die Bemerkung gemacht
haben, daß oben zum offenen Fenſter der Rauch hinausſtrömt
auf die Straße, unten aber es den Anſchein hat, als ob der
Rauch zurückſchlüge in das Zimmer.
Das iſt aber eine Täu-
ſchung und rührt nur daher, daß oben zum Fenſter die warme
Stubenluft hinausſtrömt und den Rauch mit ſich nimmt, unten
am Fenſter aber ſtrömt dafür kalte Luft ein und drängt den
Rauch, der unten iſt, zurück in die Stube.
— Bei ſolcher Ge-
legenheit kann nun der aufmerkſame Beobachter ſehen, wie zwei
Luftſtrömungen oben und unten gerade entgegeugeſetzt ſich be-
wegen, während ſie in der Mitte ſich verdrängen und eine Art
Wirbel bilden, was man an der Bewegung des Rauches eben-
falls recht gut merken kann.
Auf der Erde findet ein ähnlicher Zuſtand fortwährend
ſtatt und wir werden ſehen, welchen großen Einfluß dies auf
das Wetter hat.
IV. Die feſten Regeln der Witterungskunde.
Die Luft, die fortwährend von der heißen Zone aufſteigend
nach den Polen der Erde fließt und von den kalten Zonen nach
den heißen hin zirkuliert, iſt die Grundquelle des Windes, der
die Wärme fortwährend verteilt, denn die kalte Luft, die von
den Polen heranſtrömt, kühlt die heißen Gegenden ein wenig
ab, die warme Luft, die von dem Äquator nach den kalten
Gegenden hinabfließt, erwärmt dieſe um etwas.

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