Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

< >
[71.] XXVII. Die Beſchaffenheit der Nerven-Tapete.
[72.] XXVIII. Einige Verſuche.
[73.] XXIX. Weshalb wir nicht verkehrt ſehen.
[74.] XXX. Zwei Augen und ein Bild.
[75.] XXXI. Der Menſch wie er iſt — und was er erfindet.
[76.] XXXII. Schlußbetrachtung.
[77.] Kleine Kräfte und große Wirkungen. I.
[79.] III.
[81.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
[82.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Jünfte, reich illuſtrierte Auflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Wotonié und R. Hennig. Vierzehnter Teil.
[83.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[84.] Inhaltsverzeichnis.
[85.] Anleitung zu chemiſchen Grperimenten für Anfänger.
[86.] I. Wie man Glasrohr gut brechen kann.
[87.] II. Wie man Glasrohr biegt.
[88.] III. Ein drittes Kunſtſtück,
[89.] IV. Probiergläschen.
[90.] V. Eine Kochflaſche.
[91.] VI. Gute Pfropfen und deren Vorrichtung.
[92.] VII. Die pneumatiſche Wanne.
[93.] VIII. Wie man ſich Waſſerſtoffgas machen kann.
[94.] IX. Wie man Gas in einem Gefäß auffangen kann.
[95.] X. Wie man einen kleinen Luftballon füllen kann.
[96.] XI. Wie man Sauerſtoff macht und auffängt.
[97.] XII. Einige Verſuche mit Waſſerſtoff.
[98.] XIII. Einige Verſuche mit Sauerſtoff.
[99.] XIV. Sauerſtoff mit Schwefel und Phosphor.
[100.] XV. Sauerſtoff und Eiſen.
< >
page |< < (67) of 896 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div26" type="section" level="1" n="25">
          <pb o="67" file="0075" n="75"/>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s951" xml:space="preserve">Während im erſten Jahre die Körperzunahme ſo ſtark iſt,
              <lb/>
            beginnt ſie ſich in den weitern Jahren der Kindheit zu
              <lb/>
            verlangſamen. </s>
            <s xml:id="echoid-s952" xml:space="preserve">Aus einem Kinde von ſieben Pfund Gewicht
              <lb/>
            iſt in einem Jahre ein Kind von einundzwanzig Pfund ge-
              <lb/>
            worden. </s>
            <s xml:id="echoid-s953" xml:space="preserve">Würde dies ſo fortgehen, ſo müßte ein Kind im
              <lb/>
            dritten Jahre wieder dreimal ſo ſchwer, alſo etwa ſechszig Pfund
              <lb/>
            an Gewicht werden. </s>
            <s xml:id="echoid-s954" xml:space="preserve">Allein die Erfahrung lehrt, daß es bis
              <lb/>
            zum vierzehnten Jahre etwa dauert, bevor ein Kind ſolches
              <lb/>
            Gewicht erhält; </s>
            <s xml:id="echoid-s955" xml:space="preserve">es war alſo das Wachstum im erſten Jahre
              <lb/>
            am kräftigſten und wurde in den weiteren Jahren des Kindes-
              <lb/>
            alters ſchwächer.</s>
            <s xml:id="echoid-s956" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s957" xml:space="preserve">Jetzt jedoch während der heranwachſenden Reife und ge-
              <lb/>
            ſchlechtlichen Ausbildung des Körpers tritt wiederum ein kräftiger
              <lb/>
            Anſatz zur körperlichen Entwickelung hervor. </s>
            <s xml:id="echoid-s958" xml:space="preserve">Vom fünfzehnten
              <lb/>
            bis zum zwanzigſten Jahre hat ſich das Gewicht des Menſchen
              <lb/>
            verdoppelt, er hat in den fünf Jahren wiederum an ſechszig
              <lb/>
            Pfund zugenommen, und wiegt nun etwa 120 Pfund; </s>
            <s xml:id="echoid-s959" xml:space="preserve">es war
              <lb/>
            dieſes kräftige Wachstum der zweite Aufſchwung der leiblichen
              <lb/>
            Entwickelung. </s>
            <s xml:id="echoid-s960" xml:space="preserve">Demſelben jedoch folgt nun wiederum nur ein
              <lb/>
            ſchwächeres Wachstum; </s>
            <s xml:id="echoid-s961" xml:space="preserve">denn in den nächſten zwanzig Jahren
              <lb/>
            nimmt er im gewöhnlichen Zuſtand kaum mehr als zehn Pfund
              <lb/>
            zu, und mit dieſer Zunahme iſt das Wachstum beendet und
              <lb/>
            nimmt wahrſcheinlich ſchon die Rückbildung ihren unmerklichen
              <lb/>
            Anfang. </s>
            <s xml:id="echoid-s962" xml:space="preserve">Während der Menſch im fünfzigſten Jahre noch
              <lb/>
            etwa ſo ſchwer iſt wie im vierzigſten, zeigen doch ſchon die
              <lb/>
            Hautfalten, die bleichenden Haare, die Lückenhaftigkeit der
              <lb/>
            Zähne, die Steifheit der Glieder, daß die Fülle der Kraft im
              <lb/>
            Schwinden begriffen iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s963" xml:space="preserve">In den folgenden Jahrzehnten nimmt
              <lb/>
            der Körper merklich an Gewicht ab; </s>
            <s xml:id="echoid-s964" xml:space="preserve">aber die Abnahme iſt an
              <lb/>
            ſich geringfügig: </s>
            <s xml:id="echoid-s965" xml:space="preserve">der neunzigjährige Greis iſt ungefähr noch ſo
              <lb/>
            ſchwer wie der zwanzigjährige Iüngling. </s>
            <s xml:id="echoid-s966" xml:space="preserve">Allein am Greis iſt
              <lb/>
            alle Weichheit und Fülle geſchwunden. </s>
            <s xml:id="echoid-s967" xml:space="preserve">Die Häute verdicken
              <lb/>
            ſich. </s>
            <s xml:id="echoid-s968" xml:space="preserve">Die Adern werden in ihren feinen Gezweigen unwegſam.</s>
            <s xml:id="echoid-s969" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>