Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Während im erſten Jahre die Körperzunahme ſo ſtark iſt,
beginnt ſie ſich in den weitern Jahren der Kindheit zu
verlangſamen.
Aus einem Kinde von ſieben Pfund Gewicht
iſt in einem Jahre ein Kind von einundzwanzig Pfund ge-
worden.
Würde dies ſo fortgehen, ſo müßte ein Kind im
dritten Jahre wieder dreimal ſo ſchwer, alſo etwa ſechszig Pfund
an Gewicht werden.
Allein die Erfahrung lehrt, daß es bis
zum vierzehnten Jahre etwa dauert, bevor ein Kind ſolches
Gewicht erhält;
es war alſo das Wachstum im erſten Jahre
am kräftigſten und wurde in den weiteren Jahren des Kindes-
alters ſchwächer.
Jetzt jedoch während der heranwachſenden Reife und ge-
ſchlechtlichen Ausbildung des Körpers tritt wiederum ein kräftiger
Anſatz zur körperlichen Entwickelung hervor.
Vom fünfzehnten
bis zum zwanzigſten Jahre hat ſich das Gewicht des Menſchen
verdoppelt, er hat in den fünf Jahren wiederum an ſechszig
Pfund zugenommen, und wiegt nun etwa 120 Pfund;
es war
dieſes kräftige Wachstum der zweite Aufſchwung der leiblichen
Entwickelung.
Demſelben jedoch folgt nun wiederum nur ein
ſchwächeres Wachstum;
denn in den nächſten zwanzig Jahren
nimmt er im gewöhnlichen Zuſtand kaum mehr als zehn Pfund
zu, und mit dieſer Zunahme iſt das Wachstum beendet und
nimmt wahrſcheinlich ſchon die Rückbildung ihren unmerklichen
Anfang.
Während der Menſch im fünfzigſten Jahre noch
etwa ſo ſchwer iſt wie im vierzigſten, zeigen doch ſchon die
Hautfalten, die bleichenden Haare, die Lückenhaftigkeit der
Zähne, die Steifheit der Glieder, daß die Fülle der Kraft im
Schwinden begriffen iſt.
In den folgenden Jahrzehnten nimmt
der Körper merklich an Gewicht ab;
aber die Abnahme iſt an
ſich geringfügig:
der neunzigjährige Greis iſt ungefähr noch ſo
ſchwer wie der zwanzigjährige Iüngling.
Allein am Greis iſt
alle Weichheit und Fülle geſchwunden.
Die Häute verdicken
ſich.
Die Adern werden in ihren feinen Gezweigen unwegſam.

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