Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

Table of Notes

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            überdies die Reſte der letzteren nicht in gleicher Weiſe verbreitet,
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            als ſolche der erſteren.</s>
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            <s xml:id="echoid-s876" xml:space="preserve">Daß bei der geſchilderten Sachlage ſich Spuren und Reſte
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            der früher die Erde bewohnenden Pflanzen faſt ausſchließlich
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            in Geſteinen finden müſſen, deren Bildung das Waſſer veran-
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            laßt hat, alſo faſt nur in “neptuniſchen” Bildungen, und ferner
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            in ſolchen, deren Entſtehung auf die Thätigkeit der Pflanzen
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            ſelbſt zurückzuführen iſt, wie z. </s>
            <s xml:id="echoid-s877" xml:space="preserve">B. </s>
            <s xml:id="echoid-s878" xml:space="preserve">im Torf und in Geſteinen,
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            die in der oben geſchilderten Weiſe durch von Pflanzen veran-
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            laßte Niederſchläge aus Löſungen entſtanden ſind, iſt ſelbſtver-
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            ſtändlich. </s>
            <s xml:id="echoid-s879" xml:space="preserve">In vulkaniſchen (plutoniſchen) Geſteinen — überhaupt
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            in ſolchen auf trockenem Wege abgelagerten — werden nur
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            unter ausnahmsweiſen Bedingungen, und dann meiſt nur
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            Spuren von Pflanzen nachweisbar ſein können. </s>
            <s xml:id="echoid-s880" xml:space="preserve">Speziell in
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            vulkaniſchen Aſchen finden ſich Pflanzenreſte reſp. </s>
            <s xml:id="echoid-s881" xml:space="preserve">ihre Spuren
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            verhältnismäßig noch am häufigſten; </s>
            <s xml:id="echoid-s882" xml:space="preserve">kann dock vulkaniſche
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            Aſche ganze Ortſchaften begraben, wie uns dies die ver-
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            ſchütteten Ortſchaften Herculanum und Pompeji, die dem Alter-
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            tumsforſcher ſo viel wertvolles Material geliefert haben, zeigen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s884" xml:space="preserve">Durch ein genaues Studium der in der beſchriebenen
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            Weiſe erhaltenen Urkunden älteſter und alter Zeiten ſind nun
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            die Pflanzenvorweſenkundigen (Pflanzenpalaeontologen, Palaeo-
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            phytologen) durch zeitraubende Arbeit in der Lage, ein mög-
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            lichſt getreues, durch ſeine uns ungewohnten Formen wunderbar
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            anmutendes Bild z. </s>
            <s xml:id="echoid-s885" xml:space="preserve">B. </s>
            <s xml:id="echoid-s886" xml:space="preserve">der Flora der Steinkohlenzeit zu ent-
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            werfen, das den ſinnenden Beſchauer in eine menſchenloſe,
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            fernweite Vergangenheit zurückverſetzt: </s>
            <s xml:id="echoid-s887" xml:space="preserve">eine ſchwache Anſchauung
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            der landſchaftlichen Eigentümlichkeiten unſerer Heimat zu dieſer
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            Zeit bietend, ſoweit ſie die Wiſſenſchaft eben auf Grund langer
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            und mühſamer Thätigkeit wieder hervorzuzaubern vermag.</s>
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