Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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großen Schatz unübertrefflicher Erfindungen, mit welchen wir
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ſchon die Welt betreten.</
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">Als vor mehreren Jahrtauſenden ein denkender Menſch
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den Blaſebalg erfunden hatte, da war er ſicherlich ſo überaus
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weiſe in ſeinen Augen, daß er mit Stolz oder Mitleid auf die
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ganze Menſchheit herabſah, die vor ihm gelebt hatte, und er
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rief gewiß jubelnd aus: </
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">ich habe Neues geſchaffen, Niedage-
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weſenes erfunden! — Wie, wenn ihm jemand geſagt hätte:
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">“Thörichtes Menſchenkind, was du da erfunden haſt, kennſt du
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ſelber nicht! Jahrtauſende nach dir wird die Menſchheit den
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von dir erfundenen Blaſebalg benutzen, ohne zu verſtehen,
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welchen Dienſt er ihr leiſtet. </
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preserve
">Erſt ſpät, ſehr ſpät wird man
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dahinter kommen, daß die Luft Sauerſtoff in ſich habe, daß
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dieſer Sauerſtoff eine chemiſche Verbindung eingehe mit der
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glühenden Kohle, daß dieſe chemiſche Verbindung es eben iſt,
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die man Verbrennung nennt, und erſt dann, wenn die Menſch-
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/>
heit zu dieſer Entdeckung kommt, wird ſie wiſſen, was du nicht
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weißt, wird ſie wiſſen, was ein Blaſebalg eigentlich bedeutet!”
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— Wie, ſagen wir, wenn jemand dem Erfinder vor Jahr-
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tauſenden dies hätte zurufen können, gewiß der Erfinder würde
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ihn nicht verſtanden oder würde ſchmerzlich eingeſehen haben,
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daß das, was er ein neues nennt, erſt ſehr, ſehr alt werden
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muß, um eine wirkliche verſtandene Erfindung genannt werden
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zu können.</
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">Wie aber gar, wenn jemand dem Erfinder einen Blick
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in die ihm ſehr fern liegende Zukunft hätte öffnen können,
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und hätte ihm zu zeigen vermocht, daß nach der Entdeckung
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des Sauerſtoffs noch ein halbes Jahrhundert vergehen wird,
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bis ein Naturforſcher dahinter kommt, zu zeigen, daß jeder
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Menſch einen Blaſebalg mit auf die Welt bringt; </
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">daß die
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Lungen, wenn ſie Atem ſchöpfen, nichts anderes thun, als daß
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ſie eine Verbrennung der Kohle des Blutes bewirken, daß ſie
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alſo den Dienſt eines Blaſebalges in nie geahntem, </
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