Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Wir wollen nun die Erſcheinungen der Kometen etwas
näher in Betracht ziehen, und zwar dadurch, daß wir eine
Reihe der ausgezeichnetſten Kometen unſern Leſern vorführen,
die ſeit etwa zweihundert Jahren beobachtet worden ſind, alſo
ſeit den Zeiten, wo Bildung und wiſſenſchaftliches Leben ſichere
Nachrichten auf uns kommen ließen.
Denn der Aberglaube
früherer Zeiten, die man jetzt als die Zeit des heiligſten
Glaubens preiſt, hat die tollſten und fabelhafteſten Dinge in
den Kometen-Erſcheinungen geſehen und berichtet, ſo daß man
nicht imſtande iſt, all dieſe Nachrichten von Lügen und Über-
treibungen zu ſäubern.
XXXVII. Der Komet vom Jahre 1680.
Der bedeutendſte Komet, über welchen ſichere Nachrichten
auf uns gekommen ſind, erſchien im Jahre 1680.
Er war von
ungeheurer Größe und ſah wie ein feuriger Streifen aus, der
ſich durch den halben Himmel hin erſtreckte.
Er ſtand ſo, daß
man in Europa ſeinen Schweif früher ſah als ſeinen Kopf.
An einzelnen Orten der Erde mußte man abends ſechs volle
Stunden warten, um ihn vollſtändig untergehen zu ſehen.
An
ſeinem Kopf bemerkte man den hellen Kern, der jedoch das
Licht der Sterne, die hinter ihm waren, ungeändert durch-
leuchten ließ.
Die Säume und das Ende ſeines Schweifes
waren nicht ſcharf begrenzt.
Der Schweif ſelber war der
Sonne abgewendet, während der ganze Komet ſich faſt in
gerader Linie zur Sonne hin zu bewegen ſchien.
Da er von den beſten Aſtronomen der damaligen Zeit
beobachtet wurde und namentlich deutſche und holländiſche
Naturforſcher pünktlich genug ſeinen Lauf notiert haben,

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