Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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netſten Maße verſehen, — wahrlich, es würde ſich jener Er-
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finder haben ſagen müſſen: </
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">Nein! ich habe nicht neues er-
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funden, ich habe nur ohne Einſicht in den wahren Zuſammen-
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hang ein äußerſt kleines, unbedeutendes Teilchen einer merk-
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/>
würdigen Maſchinerie hergeſtellt, mit der ich, ohne es zu wiſſen,
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ſchon in die Welt gekommen bin! einer Maſchinerie, ohne die
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ich nicht einen Augenblick zu leben vermocht hätte, eine Ma-
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ſchinerie, die alt, ſehr alt iſt!</
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">Und hätte nur dieſer unbekannte Erfinder, der vor Jahr-
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tauſenden gelebt hat, Urſache alſo zu ſprechen? </
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">Wir ſagen: </
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">Nein! Wir behaupten, daß die erſindungs-
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ſtolze Menſchheit vielleicht noch nicht eine einzige Erfindung
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gemacht hat, von der nicht nachgewieſen werden kann, daß ſie
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in weit vorzüglicherem, unvergleichlich vollendeteren Maße
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ſchon mit dem erſten Weſen auf die Welt gekommen iſt, als
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es lebend das Licht der Welt erblickt hat.</
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">Ein Blaſebalg iſt eine ſehr unbedeutende Erfindung, zumal
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jetzt, wo man vortreffliche rotierende Gebläſe eingerichtet hat.
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">Eine menſchliche Lunge aber iſt, wie die Wiſſenſchaft der neueſten
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Zeit erſt gelehrt hat, mehr, weit mehr noch als ein Gebläſe,
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ſie iſt zugleich ein Heiz-Apparat, ein Filtrier-Apparat und eine
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chemiſche Fabrik und iſt, wie wir ſehen werden, ſo merkwürdig
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gebaut, daß man durch Rechnung Folgendes feſtſtellen kann:</
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">Wenn ein vorzüglicher Mechaniker durch eine von ihm
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aufzuſtellende Maſchinerie all’ diejenigen Summen von ver-
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ſchiedenen Arbeiten verrichten laſſen ſoll, die eine Lunge während
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der Lebensdauer eines Menſchen verrichtet, ſo wird er mindeſtens
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einen Raum gebrauchen, in welchem zur Not drei Familien
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/>
leben können, dabei wird er Keſſel, Räder, Stangen, Hebel,
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/>
Zangen, Schrauben, Zapfen, Kurbeln, Riemen und Nägel ge-
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/>
brauchen, mit denen man eine kleine Welt zertrümmern kann,
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und zu all’ dem wird er einen Maſchinenmeiſter noch hinſtellen
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müſſen, der die Maſchinerie in Gang erhält.</
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