Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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            <s xml:id="echoid-s1037" xml:space="preserve">Die Lunge dagegen, die all’ das gewiß vorzüglich arbeitet,
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            hat Platz in einem Raum, den man mit zwei Händen bedeckt,
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            hat nicht ein einziges Rädchen, ja nicht einmal ein Nägelchen
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            von einer Maſchine und iſt ſo fleißig ohne ſichtbaren Ma-
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            ſchinenmeiſter, daß ſie ſogar fortarbeitet, wenn wir uns
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            aufs Ohr legen und im Schlafe Gott und die Welt vergeſſen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1039" xml:space="preserve">Doch — das iſt alles unbedeutend, wenn wir weiter
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            darüber nachdenken, was der Menſch erfindet, und was er mit
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            <emph style="bf">XXII. Wie wenig das Herz die Wahrheit ahut,</emph>
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            <emph style="bf">und wie blind man mit ſehendem Auge iſt.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s1040" xml:space="preserve">Zu den alten Erfindungen der Menſchen gehört auch die
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            Pumpe, die wie unſere Straßen-Brunnen Waſſer aus der Tiefe
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            auſſaugen, und es durch eine Öffnung in einem aufſteigenden
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            Rohr ausfließen laſſen. </s>
            <s xml:id="echoid-s1041" xml:space="preserve">Man nennt dieſe: </s>
            <s xml:id="echoid-s1042" xml:space="preserve">Saug-Pumpen.
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            <s xml:id="echoid-s1043" xml:space="preserve">Weit ſpäter erſt wurde die Druck-Pumpe erfunden, die in viel-
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            fach verbeſſerter Form jetzt als Feuerſpritze bekannt iſt; </s>
            <s xml:id="echoid-s1044" xml:space="preserve">allein
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            ſie iſt immer noch nicht ſo vollendet, daß man ſie für unver-
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            beſſerlich halten darf, und fortwährend kann man die geiſt-
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            vollſten Mechaniker und Maſchinenbauer mit der Aufgabe be-
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            ſchäftigt finden, neue und verbeſſerte Saug- und Druck-Pumpen
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            herzuſtellen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1046" xml:space="preserve">Da ſich ſchon die griechiſchen Naturforſcher mit Erfindungen
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            dieſer Art viel abgegeben haben, ſo kann man wohl ohne
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            Übertreibung ſagen, daß das Menſchengeſchlecht ſchon drei
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            Jahrtauſende über die Verbeſſerung dieſer ſehr nützlichen In-
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            ſtrumente nachdenkt, und ſicherlich iſt jeder Fortſchritt darin
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            mit großem Jubel als etwas Neues aufgenommen worden,
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            das dem Erfindungsgeiſt der Menſchen unendliche Ehre macht.</s>
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