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führt, daß die Lichterſcheinungen der Kometen wenigſtens zum
Teil elektriſchen Urſprungs ſind. Denn dieſelben Erſcheinungen
nimmt man bei den elektriſchen Entladungen in Geißler’ſchen
Röhren, die Gaſe und Metalle zugleich enthalten, wahr. Bei
geringer Entladungsſtärke zeigen dieſe Röhren nur das Gas-
ſpektrum, bei ſtärkerer werden die Metalle zum Verdampfen
gebracht, und es überwiegt das Spektrum derſelben.
Teil elektriſchen Urſprungs ſind. Denn dieſelben Erſcheinungen
nimmt man bei den elektriſchen Entladungen in Geißler’ſchen
Röhren, die Gaſe und Metalle zugleich enthalten, wahr. Bei
geringer Entladungsſtärke zeigen dieſe Röhren nur das Gas-
ſpektrum, bei ſtärkerer werden die Metalle zum Verdampfen
gebracht, und es überwiegt das Spektrum derſelben.
XLIV. Sternſchnuppen und Meteore.
Zu den auffallendſten Erſcheinungen, welche den Beſchauer
des nächtlichen Himmels feſſeln, gehören unſtreitig die ſoge-
nannten Sternſchnuppen. Die Häufigkeit des Phänomens,
ſowie das immer wieder überraſchende Schauſpiel, als breche
plötzlich ein Stern aus der Schar der übrigen hervor und
ſchieße mit großer Geſchwindigkeit am Firmamente dahin, um
nach wenigen Augenblicken wieder zu verſchwinden, haben von
jeher die Aufmerkſamkeit auf dieſe Erſcheinung gelenkt. Es
darf uns daher nicht befremden, daß wir dieſes ſchöne Phä-
nomen bereits in den älteſten Dichtungen und Sagen erwähnt
finden. So wird beiſpielsweiſe ſchon in der Iliade (IV. 74)
die Schnelligkeit, mit welcher die Götter aus ihren himmliſchen
Höhen auf die Erde niederſteigen, mit der einer Sternſchnuppe
verglichen. Ebenſo vereinigt nicht minder poetiſch als ſchön
der nordiſche Mythus das Geſchick des Menſchen mit den fal-
lenden Sternen. Werpeja, die Spinnerin, beginnt den Schick-
ſalsfaden des neugeborenen Kindes am Himmel zu ſpinnen,
und jeder Faden endet in einen Stern. Naht nun der Tod
des Menſchen, ſo reißt ſein Faden, und erbleichend fällt ſein
Stern zur Erde nieder.
des nächtlichen Himmels feſſeln, gehören unſtreitig die ſoge-
nannten Sternſchnuppen. Die Häufigkeit des Phänomens,
ſowie das immer wieder überraſchende Schauſpiel, als breche
plötzlich ein Stern aus der Schar der übrigen hervor und
ſchieße mit großer Geſchwindigkeit am Firmamente dahin, um
nach wenigen Augenblicken wieder zu verſchwinden, haben von
jeher die Aufmerkſamkeit auf dieſe Erſcheinung gelenkt. Es
darf uns daher nicht befremden, daß wir dieſes ſchöne Phä-
nomen bereits in den älteſten Dichtungen und Sagen erwähnt
finden. So wird beiſpielsweiſe ſchon in der Iliade (IV. 74)
die Schnelligkeit, mit welcher die Götter aus ihren himmliſchen
Höhen auf die Erde niederſteigen, mit der einer Sternſchnuppe
verglichen. Ebenſo vereinigt nicht minder poetiſch als ſchön
der nordiſche Mythus das Geſchick des Menſchen mit den fal-
lenden Sternen. Werpeja, die Spinnerin, beginnt den Schick-
ſalsfaden des neugeborenen Kindes am Himmel zu ſpinnen,
und jeder Faden endet in einen Stern. Naht nun der Tod
des Menſchen, ſo reißt ſein Faden, und erbleichend fällt ſein
Stern zur Erde nieder.