Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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817193 und mit einer glasartig glänzenden, papierdünnen, dunkelbraunen
bis pechſchwarzen Rinde umgeben, auf deren Oberfläche ſich
netzartige, ſtrahlenförmig von einem Punkte ausgehende, erhabene
Adern zeigen.
An den Seitenflächen und insbeſondere an jener
Fläche, welche der Grundfläche gegenüberliegt, iſt die Rinde
bloß mattglänzend, oft auch ſammetartig.
Die Rinde iſt eben die geſchmolzene Oberfläche des Meteor-
ſteines, wie zuerſt v.
Schreibers und Scheerer durch Schmelzen
von Stannernſteinen nachwieſen.
Doch muß das Schmelzen, wie bereits Prouſt vermutet hatte, ſo raſch vorgenommen werden,
daß das Innere dabei nicht beträchtlich erhitzt wird, weil ſonſt
die ganze Maſſe zu einem dunkelbraunen Glaſe zuſammenfließt.
Daß das erſtere in der Natur auch wirklich eintritt, beurkundete
der intereſſante Steinfall vom 27.
Dezember 1857 bei Quenggouk
(Oſtindien), indem unmittelbar nach dem Falle die Bruchſtücke
im Innern ſo kalt waren, daß ſie die Finger des Gefühles be-
raubten.
In mineralogiſcher und chemiſcher Beziehung ſind die
Steine verſchiedener Lokalitäten, namentlich in Bezug auf
Gehalt an Eiſen, ſehr von einander verſchieden.
Es ſei daher
nur erwähnt, daß in ihnen ein neuer, auf der Erde nicht
vorkommender Grundſtoff noch nicht aufgefunden wurde, daß
die vorherrſchenden Beſtandteile binäre Verbindungen des
Sauerſtoffes, nämlich Kieſelerde und Talgerde, ſodann Eiſen
bilden, und zwar letzteres ſowohl im reguliniſchen Zuſtande
als auch in ſeinen verſchiedeneu Oxydationsſtufen, und daß
das metalliſche Eiſen merkwürdigerweiſe ſtets vom Nickel be-
gleitet iſt.
Intereſſant iſt es auch, daß man in neuerer
Zeit einige Meteorſteine mit großem Kohlengehalte gefunden
hat, und daß in dieſen eine organiſche Subſtanz vorkommen
1
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher XVI. 13

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