Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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">Wie aber, wenn man jetzt weiß, daß ſchon der erſte
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Menſch, der auf Erden lebte, eine Druckpumpe von unüber-
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trefflicher Meiſterhaftigkeit mit ſich herumtrug? </
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">Wie, wenn
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wir bedenken, daß das Herz ein herrliches Pumpwerk iſt, das
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unermüdlich ſchon im Mutterleibe den weſentlichſten Teil ſeiner
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lb
/>
Arbeit beginnt, das mit einer wichtigen Abänderung im Mo-
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lb
/>
ment der Geburt ſeine Arbeit fortſetzt, und unausgeſetzt ſaugt
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lb
/>
und drückt, bis der Menſch im hohen Alter am Ende ſeines
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Erdenlebens anlangt!</
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">So alt das Menſchengeſchlecht auf Erden iſt, — und dies
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Alter iſt ſehr bedeutend, — ſo lange ſchon trägt jeder Menſch
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lb
/>
einen der herrlichſten Apparate mit ſich in der Bruſt herum,
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lb
/>
und doch hob ſich dieſe Bruſt ſo ſtolz, als der Kopf auch nur
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lb
/>
den geringfügigſten Teil dieſes Apparates herzuſtellen und als
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lb
/>
neue Erfindung auszugeben vermochte! — In jedem erwachſenen
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lb
/>
Menſchen werden circa dreißig Pfund Blut etwa 500 mal in
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lb
/>
einem Tage vom Herzen aufgenommen und mit einer kräftigen
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/>
Druckbewegung durch ein unendlich verzweigtes Röhrenſyſtem,
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das man Adern nennt, getrieben. </
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">Was iſt alle künſtliche
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Waſſerleitung gegen dieſen feinen Mechanismus, der das Blut
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lb
/>
durch Wege hindurchzwängt, die ſo zart ſind, daß man die
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lb
/>
Röhrchen nicht einmal mit dem Auge mehr ſehen kann! An
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lb
/>
ſiebzig bis achtzigmal iſt das Herz in jeder Minute des Lebens
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lb
/>
mit dieſer Arbeit beſchäftigt, und verſetzt dem Menſchen von
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lb
/>
innen ebenſo oft einen ſanften Rippenſtoß, als wollte es ihn
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lb
/>
aufmerkſam machen auf ſeine Wirkſamkeit und ihn auffordern,
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lb
/>
darüber nachzuſinnen. </
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">— Wie lange aber hat es gedauert,
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ehe der Menſch, der alles erfindende Menſch, auf die Ahnung
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lb
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kam, was das Herz iſt, das er im Leibe trägt?</
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">Die Antwort hierauf iſt wirklich ſehr beſchämend!</
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">Von den dunkeln Zeiten vor Erfindung der Pump-Werke
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wollen wir gar nicht ſprechen; </
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preserve
">aber in den drei Jahrtauſenden,
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die ſeit dieſer Erfindung etwa verfloſſen, in dieſen Zeiten, </
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