Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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8274 in den älteren Epochen im allgemeinen noch keine ſolche Unter-
ſchiede in den einzelnen Ländern des Erdballes wie heute.
Die erſten und auch noch die in ſpäteren Epochen erſchei-
nenden Gewächſe waren jedoch von denjenigen, welche jetzt bei
uns leben, durchaus verſchieden.
Bevor wir es aber verſuchen,
uns ein allgemeines Bild der Landflora, namentlich zur Stein-
kohlenzeit
, der pflauzenreichſten Epoche des Altertums der
Erde, zu machen, wollen wir bei dem großen Intereſſe, welches
die Steinkohlen für uns beſitzen, einiges über die Entſtehung
dieſes wichtigen Geſteins vorausſchicken.
VI. Entſtehung der Steinkohlen.
“Verſetzen wir uns im Geiſte — ſagt G. de Saporta
in dieſe entfernte Vergangenheit (nämlich in die Steinkohlen-
zeit), ſo ſehen wir von beweglichem, waſſerdurchtränkten Boden
gebildete Uferniederungen, die kaum erhaben genug ſind, um
den Meereswellen den Zugang zu den inneren Lagunen zu
verwehren, über welche ſanfte, von dicken Nebeln häufig ver-
ſchleierte Hügel hervorragen, die ſich in weiter Ferne verlieren
und einen ruhigen Waſſerſpiegel von unbeſtimmter Begrenzung
mit einem dichten Grün umgürten.
Das war die Wiege der
Steinkohlen;
tauſende von klaren Bächen, von unaufhörlichen
Regengüſſen geſpeiſt, floſſen von allen benachbarten Gehängen
und Thälern dieſen Becken zu.
Die Vegetation hatte damals
auf weitem Umkreiſe alles überdeckt;
wie ein undurchdringlicher
Vorhang drang ſie weit in das Innere des Landes vor und
behauptete auch den überſchwemmten Boden in der Nähe der
Lagunen.
” Von der Gewaltigkeit der damaligen häufigen
wäſſerigen Niederſchläge können wir uns kaum eine

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