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XLVI. Höhe und Maſſe der Meteore.
Die erſten Höhenbeſtimmungen von Feuermeteoren rühren
zwar ſchon von Montanari und dem bekannten Paſtor Dörffel
her. Der erſtere fand für die Anfangshöhe einer in Bologna
am 31. März 1676 geſehenen Feuerkugel 40 italieniſche Meilen
und ſchloß aus dieſer großen Höhe auf ihren kosmiſchen Ur-
ſprung. Der letztere berechnete die Höhe der Feuerkugel, welche
am 12. Auguſt 1683 (alt. St.) über Deutſchland hinwegzog,
zu 39 Meilen, läßt ſich aber auf keine Hypotheſe über den
Urſprung des Meteores ein, ſondern ſchreibt nur: “Ob und
wie es nun mit Generation eines ſolchen angezündeten Körpers
in einer Höhe von etlich und 30 bis 40 Meilen über der Erde,
weit über der ordentlichen Lufft-Revier, natürlich zugehe, über-
laſſe ich den Herren Physicis. ” Doch beachtete man dieſe und
einige ſpätere vereinzelte Höhenbeſtimmungen von Meteoren
nicht weiter, und man konnte, ehe Brandes und Benzenberg
während ihrer Studienjahre in Göttingen den Verſuch machten,
die Höhe des Aufleuchtens und Verſchwindens der Sternſchnuppen
ſyſtematiſch zu meſſen, über die durchſchnittliche Höhe dieſer
Gebilde weiter nichts ſagen, als daß ſie ſehr bedeutend ſein
müſſe, weil die Sternſchnuppen Beobachtern auf hohen Bergen,
namentlich Sauſſure auf dem Mont Blanc und Humboldt auf
dem Chimborazo noch ebenſo ferne ſchienen wie im Thale. Um
nun die Entfernung zu beſtimmen, ſtellten ſich 1798 Brandes und
Benzenberg zunächſt an zwei, etwa 8 Kilometer von einander
entfernten Orten auf und notierten an beiden Standpunkten die
geſehenen Sternſchnuppen mit Angabe der Zeit, wann, und des
Ortes am Himmel, wo ſie erſchienen und verſchwunden waren,
ferner ihrer Größe und anderer Eigentümlichkeiten. Beim
nächſten Zuſammentreffen verglichen ſie dann die Zeiten, in
denen jeder von ihnen Sternſchnuppen geſehen, und
zwar ſchon von Montanari und dem bekannten Paſtor Dörffel
her. Der erſtere fand für die Anfangshöhe einer in Bologna
am 31. März 1676 geſehenen Feuerkugel 40 italieniſche Meilen
und ſchloß aus dieſer großen Höhe auf ihren kosmiſchen Ur-
ſprung. Der letztere berechnete die Höhe der Feuerkugel, welche
am 12. Auguſt 1683 (alt. St.) über Deutſchland hinwegzog,
zu 39 Meilen, läßt ſich aber auf keine Hypotheſe über den
Urſprung des Meteores ein, ſondern ſchreibt nur: “Ob und
wie es nun mit Generation eines ſolchen angezündeten Körpers
in einer Höhe von etlich und 30 bis 40 Meilen über der Erde,
weit über der ordentlichen Lufft-Revier, natürlich zugehe, über-
laſſe ich den Herren Physicis. ” Doch beachtete man dieſe und
einige ſpätere vereinzelte Höhenbeſtimmungen von Meteoren
nicht weiter, und man konnte, ehe Brandes und Benzenberg
während ihrer Studienjahre in Göttingen den Verſuch machten,
die Höhe des Aufleuchtens und Verſchwindens der Sternſchnuppen
ſyſtematiſch zu meſſen, über die durchſchnittliche Höhe dieſer
Gebilde weiter nichts ſagen, als daß ſie ſehr bedeutend ſein
müſſe, weil die Sternſchnuppen Beobachtern auf hohen Bergen,
namentlich Sauſſure auf dem Mont Blanc und Humboldt auf
dem Chimborazo noch ebenſo ferne ſchienen wie im Thale. Um
nun die Entfernung zu beſtimmen, ſtellten ſich 1798 Brandes und
Benzenberg zunächſt an zwei, etwa 8 Kilometer von einander
entfernten Orten auf und notierten an beiden Standpunkten die
geſehenen Sternſchnuppen mit Angabe der Zeit, wann, und des
Ortes am Himmel, wo ſie erſchienen und verſchwunden waren,
ferner ihrer Größe und anderer Eigentümlichkeiten. Beim
nächſten Zuſammentreffen verglichen ſie dann die Zeiten, in
denen jeder von ihnen Sternſchnuppen geſehen, und