830206
ſtanden die Sachen, als Beſſel im Jahre 1839 den Gegen-
ſtand in die Hand nahm und durch Anwendung ſchärferer
Berechnungsmethoden und genauere Unterſuchung des Ein-
fluſſes der Beobachtungsfehler auf das Reſultat nachwies,
daß allerdings die großen Entfernungen, in welche Brandes
und Benzenberg das Erſcheinen der Meteore verſetzten, un-
beſtreitbar, daß ihre Beobachtungen jedoch nicht genau genug
ſeien, um das Vorkommen aufſteigender Meteore über jeden
Zweifel zu erheben. Damit war allerdings ſchon viel ge-
wonnen, allein der Nachweis noch nicht erbracht, daß es
keine aufſteigende Sternſchnuppen gebe. Denn auch nach
Beſſels Vorſchriften berechnet, kamen in jeder größeren Beob-
achtungsreihe vielfach aufſteigende Bahnen vor, bei denen frei-
lich das Aufſteigen in der Regel ſo mäßig war, daß man es
durch Annahme zuläſſiger Beobachtungsfehler in ein Fallen
verwandeln konnte; es fehlte indes noch der Nachweis, daß
überall derartige Beobachtungsfehler auch wirklich begangen
worden ſeien. Dieſe Ergänzung lieferte erſt im Jahre 1868
Weiß, indem er zeigte, daß bei allen bisher als aufſteigend
gefundenen Bahnen in der That gröbere Verſehen vorgefallen
waren, und im folgenden Jahre an einer größeren Zahl von
ihm veranlaßter korreſpondierender Beobachtungen beſtätigt
fand, daß man nie zu aufſteigenden Bahnen geführt wird,
wenn man bloß verläßliche Beobachtungen zu Grunde legt
und dieſelben nach der von ihm angegebenen Methode berechnet.
ſtand in die Hand nahm und durch Anwendung ſchärferer
Berechnungsmethoden und genauere Unterſuchung des Ein-
fluſſes der Beobachtungsfehler auf das Reſultat nachwies,
daß allerdings die großen Entfernungen, in welche Brandes
und Benzenberg das Erſcheinen der Meteore verſetzten, un-
beſtreitbar, daß ihre Beobachtungen jedoch nicht genau genug
ſeien, um das Vorkommen aufſteigender Meteore über jeden
Zweifel zu erheben. Damit war allerdings ſchon viel ge-
wonnen, allein der Nachweis noch nicht erbracht, daß es
keine aufſteigende Sternſchnuppen gebe. Denn auch nach
Beſſels Vorſchriften berechnet, kamen in jeder größeren Beob-
achtungsreihe vielfach aufſteigende Bahnen vor, bei denen frei-
lich das Aufſteigen in der Regel ſo mäßig war, daß man es
durch Annahme zuläſſiger Beobachtungsfehler in ein Fallen
verwandeln konnte; es fehlte indes noch der Nachweis, daß
überall derartige Beobachtungsfehler auch wirklich begangen
worden ſeien. Dieſe Ergänzung lieferte erſt im Jahre 1868
Weiß, indem er zeigte, daß bei allen bisher als aufſteigend
gefundenen Bahnen in der That gröbere Verſehen vorgefallen
waren, und im folgenden Jahre an einer größeren Zahl von
ihm veranlaßter korreſpondierender Beobachtungen beſtätigt
fand, daß man nie zu aufſteigenden Bahnen geführt wird,
wenn man bloß verläßliche Beobachtungen zu Grunde legt
und dieſelben nach der von ihm angegebenen Methode berechnet.
Aus einer von H.
A.
Newton ausgeführten Zuſammen-
ſtellung aller verläßlichen Höhenbeſtimmungen von Stern-
ſchnuppen aus den Jahren 1798—1863 (etwa 260 an der Zahl)
folgt für die Höhe des Aufleuchtens der Meteore im Mittel 118
und für die Höhe des Erlöſchens 82 Kilometer. Doch ſind dieſe
Zahlen ſelbſtverſtändlich ſehr großen Schwankungen unterworfen,
weil hierbei außer der Größe und Geſtalt der Meteore auch
ihre chemiſche Beſchaffenheit, ferner die Geſchwindigkeit
ſtellung aller verläßlichen Höhenbeſtimmungen von Stern-
ſchnuppen aus den Jahren 1798—1863 (etwa 260 an der Zahl)
folgt für die Höhe des Aufleuchtens der Meteore im Mittel 118
und für die Höhe des Erlöſchens 82 Kilometer. Doch ſind dieſe
Zahlen ſelbſtverſtändlich ſehr großen Schwankungen unterworfen,
weil hierbei außer der Größe und Geſtalt der Meteore auch
ihre chemiſche Beſchaffenheit, ferner die Geſchwindigkeit