Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Page concordance

< >
Scan Original
81 71
82 72
83 73
84 74
85 75
86 76
87 77
88 78
89 79
90 80
91 81
92 82
93 83
94 84
95 85
96 86
97 87
98 88
99 89
100 90
101 91
102 92
103 93
104
105 95
106 96
107 97
108 98
109 99
110 100
< >
page |< < (77) of 624 > >|
8777 Ländern, wo viel Waſſer iſt, es im Sommer kühl iſt, weil
viel Waſſer da verdunſtet und Wärme verſchluckt, und im
Winter wärmer, weil viel Waſſerdunſt ſich in Waſſer ver-
wandelt und ſo Wärme frei läßt.
Und dies hat einen ungeheuren Einfluß auf das Wetter,
einen Einfluß, der ſich vorausberechnen läßt.
Um ein Beiſpiel anzuführen, ſo iſt die Lage von Berlin
und London ſo, daß in beiden Städten die Sommerhitze und
die Winterkälte gleich ſein müßte.
Aber weil ganz England
eine Inſel im Meere, alſo ungemein viel ſtärker von Waſſer
umgeben iſt als Deutſchland, iſt die Waſſerverdunſtung in
London viel größer, alſo der Sommer dort kühler;
und Regen
und Nebel ſind dort viel häufiger, infolgedeſſen aber auch der
Winter dort weit weniger ſtreng.
Wir werden nun in der Folge ſehen, wie ähnliche Ver-
hältniſſe von größtem Einfluß auf ganze Länder ſind und da-
durch ganz gegen die Regel oft kalte Sommer und warme
Winter verurſachen.
IX. Witterungsregeln und Störungen derſelben.
Sehen wir nun auf die Naturerſcheinungen in der Luft
im ganzen und großen, ſo ſind ſie freilich berechenbar, und
man kann die Witterung im allgemeinen für große Länder-
ſtrecken mit einiger Sicherheit vorherſagen.
Ja, es giebt Länder,
wo das Wetter gar nicht wetterwendiſch iſt, ſondern in be-
ſtimmten Zeiten nach ganz beſtimmten Regeln ſich ändert.
Für die wärmeren Länder ſind die Witterungsregeln ziemlich
beſtändig und ſicher und man wird dort nicht durch ſolche
Unregelmäßigkeiten überraſcht wie in unſeren Gegenden.
Im
dortigen Sommer herrſcht tagtäglich Hitze, Windſtille und
Trockenheit und im dortigen Winter fortwährender Regen.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index