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lichtes einen elektriſchen Funken treten und ſagte ſich ganz richtig,
wenn dieſer Funke auch nur eine ganz kleine Weile leuchtet,
ſo wird während dieſer Zeit mein Spiegel eine kleine Drehung
machen, und ich muß alſo auch den Funken wie einen kleinen
Lichtſtreifen zu ſehen bekommen. — Der angeſtellte Verſuch er-
gab aber, daß dies nicht der Fall war. Wie ſchnell auch der
Spiegel gedreht wurde, jeder elektriſche Funke wurde nur
als Funke und nie als Lichtſtreifen geſehen. Hieraus ſchloß
Wheatſtone mit vollſter Gewißheit, daß ein elektriſcher Funke,
der namentlich, wenn er hell und ſtark iſt, auf unſer Auge oft
ſo wirkt, daß wir ihn nach vielen Sekunden noch zu ſehen
glauben, dennoch nur äußerſt kurze Zeit exiſtiert, eine gar ſo
kurze Zeit, daß die Drehung des Spiegels während derſelben
völlig unmerklich wird.
wenn dieſer Funke auch nur eine ganz kleine Weile leuchtet,
ſo wird während dieſer Zeit mein Spiegel eine kleine Drehung
machen, und ich muß alſo auch den Funken wie einen kleinen
Lichtſtreifen zu ſehen bekommen. — Der angeſtellte Verſuch er-
gab aber, daß dies nicht der Fall war. Wie ſchnell auch der
Spiegel gedreht wurde, jeder elektriſche Funke wurde nur
als Funke und nie als Lichtſtreifen geſehen. Hieraus ſchloß
Wheatſtone mit vollſter Gewißheit, daß ein elektriſcher Funke,
der namentlich, wenn er hell und ſtark iſt, auf unſer Auge oft
ſo wirkt, daß wir ihn nach vielen Sekunden noch zu ſehen
glauben, dennoch nur äußerſt kurze Zeit exiſtiert, eine gar ſo
kurze Zeit, daß die Drehung des Spiegels während derſelben
völlig unmerklich wird.
Dieſer Apparat, der faſt wie ein Kinderſpiel einfach iſt,
hat den geiſtvollen Erfinder auf Schlüſſe von der weitgreifendſten
Bedeutung geführt. Vor Allem wurde die Geſchwindigkeit
der Umdrehung des Spiegels geregelt und gemeſſen, und nach
den Geſetzen der Optik berechnet, wie kurz die Zeitdauer eines
elektriſchen Funkens mindeſtens ſein muß, wenn er bei einer
gegebenen Umdrehungs-Geſchwindigkeit des Spiegels immer
noch als Funke und nicht als Streifen erſcheint. Das Reſultat
war freilich ein negatives. Auch bei der allergrößten Ge-
ſchwindigkeit, mit der der Spiegel gedreht wurde, erſchien der
Funke ſtets als Funke, und nicht als Streifen, und dies gab
den Beweis, daß die Zeitdauer eines elektriſchen Funkens für
unſere Wahrnehmung faſt Null iſt. Als in ſpäteren, mit ver-
beſſerten Apparaten angeſtellten Verſuchen Wheatſtone’s die
Geſchwindigkeit des Spiegels ſich noch mehr ſteigerte, erſchien
der Funke zwar etwas verlängert, dieſe Verlängerung war aber
ſo gering, daß er auch hieraus die wirkliche Dauer des elektriſchen
Funken nicht beſtimmen konnte. Aber dieſe negativen Reſultate
hatten den unendlich wichtigen, poſitiven Wert, daß man
hat den geiſtvollen Erfinder auf Schlüſſe von der weitgreifendſten
Bedeutung geführt. Vor Allem wurde die Geſchwindigkeit
der Umdrehung des Spiegels geregelt und gemeſſen, und nach
den Geſetzen der Optik berechnet, wie kurz die Zeitdauer eines
elektriſchen Funkens mindeſtens ſein muß, wenn er bei einer
gegebenen Umdrehungs-Geſchwindigkeit des Spiegels immer
noch als Funke und nicht als Streifen erſcheint. Das Reſultat
war freilich ein negatives. Auch bei der allergrößten Ge-
ſchwindigkeit, mit der der Spiegel gedreht wurde, erſchien der
Funke ſtets als Funke, und nicht als Streifen, und dies gab
den Beweis, daß die Zeitdauer eines elektriſchen Funkens für
unſere Wahrnehmung faſt Null iſt. Als in ſpäteren, mit ver-
beſſerten Apparaten angeſtellten Verſuchen Wheatſtone’s die
Geſchwindigkeit des Spiegels ſich noch mehr ſteigerte, erſchien
der Funke zwar etwas verlängert, dieſe Verlängerung war aber
ſo gering, daß er auch hieraus die wirkliche Dauer des elektriſchen
Funken nicht beſtimmen konnte. Aber dieſe negativen Reſultate
hatten den unendlich wichtigen, poſitiven Wert, daß man