Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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8981 hergeſtellt werden als von toten Maſchinen. Die künſtlichſte
chemiſche Fabrik kann nicht eine Kartoffel machen, wenn man
ihr auch die einzelnen Stoffe dazu giebt, während jeder Kar-
toffelkeim dies Kunſtſtück verſteht, den man dem Erdboden
anvertraut und ihn der Einwirkung des Waſſers, des Lichtes
und der Wärme überläßt.
Es kommt uns noch weniger in den
Sinn, von einer noch ſo künſtlichen, toten Maſchine zu ver-
langen, daß ſie z.
B. Milch erzeuge, ein Kunſtſtück, das be-
kanntlich jede Mutterbruſt wie jedes Euter eines weiblichen
Säugetiers vortrefflich zu produzieren verſteht.
Ein Verlangen
der Art wäre müßig und thöricht und wäre nicht geſcheiter, wie
wenn wir verlangten, daß ein Kaninchen einen Häring ge-
bären ſolle.
Was wir aber vergleichend neben einander ſtellen wollen,
iſt ganz etwas Anderes.
Wir ſtellen nur ſolche Teile der
menſchlichen Maſchinerie mit Maſchinen menſchlicher Erfindung
zuſammen, die beide gleiche Produkte zu Wege bringen oder
wenigſtens zu Wege bringen können.
Wir ſtellen die Lunge
und den Blaſebalg zum gegenſeitigen Vergleich miteinander
hin.
Was die Lunge thut, kann oder könnte wenigſtens auch
ein künſtlicher Blaſebalg thun, und wir betrachten ſie beider-
ſeits, damit man den mechaniſchen, vorteilhaften Bau vergleiche.
Wir ſehen hierbei ganz davon ab, daß die Lunge zu ihrer
Thätigkeit von andern Kräften angetrieben wird, als irgend
ein künſtliches Gebläſe, daß die Lunge durch einen lebendigen
Mechanismus, ein Gebläſe dagegen durch einen Menſchenfuß,
eine Hand, eine Windmühle, ein Waſſerrad, ein Pferd oder
durch Dampf in Betrieb geſetzt wird.
Es ſoll uns gleich ſein,
was die betrachtete Maſchine in Gang bringt, denn wir wollen
nicht die Betriebskraft, ſondern die Einrichtung, den Bau und
die daraus folgende Fähigkeit der Maſchine zu ihrer Leiſtung
betrachten.
In gleichem Sinne werden wir das Herz mit einer

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