Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Dom Jeben der Pflanzen, der Tiere und
der Menſchen. III.
I. Die Neigungen der Menſchen.
Das Gehirn beſitzt außer der ſchon behandelten Fähigkeit
zum Denken noch gewiſſe dunkle Neigungen und Abneigungen,
die faſt eine größere Rolle im Menſchenleben ſpielen als das
klare Denken.
Man hat für dieſe Neigungen und Abneigungen kein voll-
kommen treffendes Wort, um ſie zu benennen.
Die Worte
“Trieb” und “Inſtinkt” ſind nicht die richtigen dafür;
man
hat daher in der Wiſſenſchaft das Wort “Strebungen” er-
funden, um dieſe Zuſtände, die wir nunmehr beſprechen wollen,
zu bezeichnen;
da wir jedoch gern Worte meiden, welche nicht
im allgemeinen Volksgebrauch ſind, wollen wir lieber von den
“Neigungen” und “Abneigungen” ſprechen, obgleich wir wohl
wiſſen, daß dieſe Worte nur in ſehr beſchränktem Sinne das
bezeichnen, was wir damit bezeichnen wollen.
Schon Jeder wird die Beobachtung gemacht haben, daß
das Menſchenleben bei weitem mehr von Neigungen und Ab-
neigungen regiert wird, als von bewußten Gedanken.
Um
von den vielen tauſend Beiſpielen nur an einige zu erinnern,
die jedermann nahe liegen, wollen wir hier nur die Neigung
der Menſchen nach Beſitz und Reichtum hervorheben.
Man
frage den Reichen, der ſo viel Vermögen beſitzt, daß er

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