Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[81.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
[82.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Jünfte, reich illuſtrierte Auflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Wotonié und R. Hennig. Vierzehnter Teil.
[83.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[84.] Inhaltsverzeichnis.
[85.] Anleitung zu chemiſchen Grperimenten für Anfänger.
[86.] I. Wie man Glasrohr gut brechen kann.
[87.] II. Wie man Glasrohr biegt.
[88.] III. Ein drittes Kunſtſtück,
[89.] IV. Probiergläschen.
[90.] V. Eine Kochflaſche.
[91.] VI. Gute Pfropfen und deren Vorrichtung.
[92.] VII. Die pneumatiſche Wanne.
[93.] VIII. Wie man ſich Waſſerſtoffgas machen kann.
[94.] IX. Wie man Gas in einem Gefäß auffangen kann.
[95.] X. Wie man einen kleinen Luftballon füllen kann.
[96.] XI. Wie man Sauerſtoff macht und auffängt.
[97.] XII. Einige Verſuche mit Waſſerſtoff.
[98.] XIII. Einige Verſuche mit Sauerſtoff.
[99.] XIV. Sauerſtoff mit Schwefel und Phosphor.
[100.] XV. Sauerſtoff und Eiſen.
[101.] XVI. Die Hitze, in welcher ſich Waſſerſtoff und Sauerſtoff verbinden.
[102.] XVII. Etwas vom Stickſtoff.
[103.] XVIII. Etwas vom Kohlenſtoff.
[104.] XIX. Wie man Kohlenſtoff mit Sauerſtoff chemiſch verbindet.
[105.] XX. Einige Verſuche mit Silber.
[106.] XXI. Einige Verſuche mit reinem Silber und mit Höllenſtein.
[107.] Praktiſche Heizung. I. Die Wiſſenſchaft und die Praxis.
[108.] II. Verbrennung und Erwärmung.
[109.] III. Wir brennen ein Stück Kien an.
[110.] IV. Der Zug und das Feuer.
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            <emph style="bf">XXV. Die Lunge im Bruſtkaſten.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s1170" xml:space="preserve">Die Maſchinerie des menſchlichen Leibes, die wir zuerſt
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            betrachten wollen, iſt die Lunge, dieſes Werkzeug, welches un-
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            unterbrochen bald Luft in ſich einſaugt, bald Luft von ſich aus-
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            ſtößt; </s>
            <s xml:id="echoid-s1171" xml:space="preserve">die Lunge, welche wir dieſerhalb mit einem Blaſebalg
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            verglichen haben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1173" xml:space="preserve">So eigentlich paßt der Vergleich nicht recht. </s>
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            ſchiedenartig man auch jetzt Blaſebälge gemacht, und ſo viel
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            Sorgfalt man auch auf Herſtellung großer, künſtlicher Gebläſe
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            verwendet hat, ſo bleibt der Blaſebalg doch immer nur ein
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            großer, hohler Raum, welchen man auſ der einen Seite mit
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            Luft füllt, um ſie an einer andern Stelle durch einen verengten
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            kleinern Raum wieder hinauszupreſſen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1176" xml:space="preserve">Die Luft ſpielt im Blaſebalg ſelber keine Rolle; </s>
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            nur durch eine weite Öffnung hinein getrieben und durch eine
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            dichteter Luſt, der den Blaſebalg verläßt, eine Wirkung aus-
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            <s xml:id="echoid-s1179" xml:space="preserve">Feuer zur hellern Flamme anblaſen kann. </s>
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            Luft hat im Blaſebalg ſelber nichts zu verrichten gehabt,
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            ſondern verrichtet erſt ihre Aufgabe, wenn ſie aus dem Blaſe-
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            balge hinaustritt. </s>
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            Blaſebalg verlaſſen hat, nicht in anderer Beſchaffenheit als ſie
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            vor dem Eintritt in denſelben war.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1183" xml:space="preserve">Mit der Lunge iſt es, wie wir ſofort ſehen werden, nicht
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            <s xml:id="echoid-s1184" xml:space="preserve">Die Lunge ſaugt die Luft ein, in welcher wir auf dem
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            Erdenrund, das von Luft umgeben iſt, leben; </s>
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            ſie verändert beim Ausatmen wieder.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1187" xml:space="preserve">In dieſer Beziehung gleicht die Lunge ſchon weit eher
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            einem gewöhnlichen Zugofen, mit dem wir die Stuben heizen.
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            <s xml:id="echoid-s1188" xml:space="preserve">Durch die kleine Zugklappe, die in der Ofenthür angebracht iſt,
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            ſtrömt die Luft aus der Stube in den Ofen, ſie bleibt </s>
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