Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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XXV. Die Lunge im Bruſtkaſten.
Die Maſchinerie des menſchlichen Leibes, die wir zuerſt
betrachten wollen, iſt die Lunge, dieſes Werkzeug, welches un-
unterbrochen bald Luft in ſich einſaugt, bald Luft von ſich aus-
ſtößt;
die Lunge, welche wir dieſerhalb mit einem Blaſebalg
verglichen haben.
So eigentlich paßt der Vergleich nicht recht. So ver-
ſchiedenartig man auch jetzt Blaſebälge gemacht, und ſo viel
Sorgfalt man auch auf Herſtellung großer, künſtlicher Gebläſe
verwendet hat, ſo bleibt der Blaſebalg doch immer nur ein
großer, hohler Raum, welchen man auſ der einen Seite mit
Luft füllt, um ſie an einer andern Stelle durch einen verengten
kleinern Raum wieder hinauszupreſſen.
Die Luft ſpielt im Blaſebalg ſelber keine Rolle; ſie wird
nur durch eine weite Öffnung hinein getrieben und durch eine
enge Öffnung hinausgepreßt, damit man durch den Strom ver-
dichteter Luſt, der den Blaſebalg verläßt, eine Wirkung aus-
üben, z.
B. Feuer zur hellern Flamme anblaſen kann. Die
Luft hat im Blaſebalg ſelber nichts zu verrichten gehabt,
ſondern verrichtet erſt ihre Aufgabe, wenn ſie aus dem Blaſe-
balge hinaustritt.
— Deshalb iſt auch die Luft, wenn ſie den
Blaſebalg verlaſſen hat, nicht in anderer Beſchaffenheit als ſie
vor dem Eintritt in denſelben war.
Mit der Lunge iſt es, wie wir ſofort ſehen werden, nicht
ſo.
Die Lunge ſaugt die Luft ein, in welcher wir auf dem
Erdenrund, das von Luft umgeben iſt, leben;
aber ſie giebt
ſie verändert beim Ausatmen wieder.
In dieſer Beziehung gleicht die Lunge ſchon weit eher
einem gewöhnlichen Zugofen, mit dem wir die Stuben heizen.
Durch die kleine Zugklappe, die in der Ofenthür angebracht iſt,
ſtrömt die Luft aus der Stube in den Ofen, ſie bleibt

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