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tigen Baumſtammes für eine ganz ſpärliche “Krone”, die nur
wenigen Blättern Platz gewährt, unerklärlich wäre, gebietet,
ſolche Rekonſtruktionen mit Vorſicht aufzunehmen. Hält man
ſich, wie das die exakte Forſchung verlangen muß, genau an
29[Figure 29]Fig. 45. die bekannten Einzelthatſachen, ſo er-
hält man nämlich eine bei weitem
ſpärlichere Krone als ſie durch die
übertrieben lang gezeichneten Blätter
wiedergegeben zu werden pflegt, und
es kommt hinzu, daß auch der Stamm
auf Grund der Funde ſogenannter
unverzweigter Sigillaria-Stämme eine
ganz andere Tracht beſitzt als Fig. 45.
wenigen Blättern Platz gewährt, unerklärlich wäre, gebietet,
ſolche Rekonſtruktionen mit Vorſicht aufzunehmen. Hält man
ſich, wie das die exakte Forſchung verlangen muß, genau an
29[Figure 29]Fig. 45. die bekannten Einzelthatſachen, ſo er-
hält man nämlich eine bei weitem
ſpärlichere Krone als ſie durch die
übertrieben lang gezeichneten Blätter
wiedergegeben zu werden pflegt, und
es kommt hinzu, daß auch der Stamm
auf Grund der Funde ſogenannter
unverzweigter Sigillaria-Stämme eine
ganz andere Tracht beſitzt als Fig. 45.
Beſonders wichtig für das flori-
ſtiſche Gepräge der Steinkohlenzeit
ſind Farnkräuter in vielen Arten,
und auch dieſe zeichneten ſich durch
beſondere Größe aus. Von Pflanzen,
die mit unſeren Nadelhölzern verwandt
ſind, kamen ebenfalls welche vor, ſo
die Cordaiten, große Bäume, die
äußerlich freilich eher an Drachenblut-
bäume (Dracaenen) als an Nadelhölzer
erinnern, deren Fortpflanzungsorgane
jedoch beweiſen, daß ſie noch zu den
nacktſamigen Pflanzen gehören, zu
denen eben die Nadelhölzer gleichfalls
geſtellt werden. Verwandte unſerer Laubhölzer ſind in dieſer
fernen Zeit noch lange nicht vorhanden: gar nichts aus den
höchſten Gruppen des Pflanzenreiches, den Monocotyledonen
(wohin z. B. die Palmen gehören) oder den Dicotyledonen
(wohin unſere Laubhölzer gehören).
ſtiſche Gepräge der Steinkohlenzeit
ſind Farnkräuter in vielen Arten,
und auch dieſe zeichneten ſich durch
beſondere Größe aus. Von Pflanzen,
die mit unſeren Nadelhölzern verwandt
ſind, kamen ebenfalls welche vor, ſo
die Cordaiten, große Bäume, die
äußerlich freilich eher an Drachenblut-
bäume (Dracaenen) als an Nadelhölzer
erinnern, deren Fortpflanzungsorgane
jedoch beweiſen, daß ſie noch zu den
nacktſamigen Pflanzen gehören, zu
denen eben die Nadelhölzer gleichfalls
geſtellt werden. Verwandte unſerer Laubhölzer ſind in dieſer
fernen Zeit noch lange nicht vorhanden: gar nichts aus den
höchſten Gruppen des Pflanzenreiches, den Monocotyledonen
(wohin z. B. die Palmen gehören) oder den Dicotyledonen
(wohin unſere Laubhölzer gehören).