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In der Pflanze iſt eine eigene und noch jetzt unbekannte
Kraft thätig. Die Neigung der chemiſchen Urſtoffe, Ver-
bindungen einzugehen, iſt in den Pflanzen durchaus nicht ſo,
wie in der toten Natur. Im Gegenteil, die Pflanze ſchafft
andere Verbindungen der Stoffe, macht aus den Stoffen andere
Dinge als die tote Chemie. Jedoch muß man annehmen, daß
die “Lebenskraft” das Reſultat von Zuſammenwirkungen bereits
bekannter Kräfte iſt, das Zuſammenwirken von chemiſchen
8[Figure 8]Fig. 1.
Drei ſehr ſtark vergrößerte Zellen der Kartoffelknolle
mit Stärkekörnern. Geſetzen im Verein
mit phyſikaliſchen
Kräften, mit Licht,
Wärme, Elektrizi-
tät und Erdmag-
netismus. — Die
berühmteſten Na-
turforſcher ſind
hierüberim Streite.
Uns jedoch muß
es vorläufig ge-
nügen, zu wiſſen,
daß hier eine eigen-
tümliche Thätigkeit
vor ſich geht, und
zu erkennen, in
welcher Weiſe dieſe Thätigkeit vor ſich geht.
Kraft thätig. Die Neigung der chemiſchen Urſtoffe, Ver-
bindungen einzugehen, iſt in den Pflanzen durchaus nicht ſo,
wie in der toten Natur. Im Gegenteil, die Pflanze ſchafft
andere Verbindungen der Stoffe, macht aus den Stoffen andere
Dinge als die tote Chemie. Jedoch muß man annehmen, daß
die “Lebenskraft” das Reſultat von Zuſammenwirkungen bereits
bekannter Kräfte iſt, das Zuſammenwirken von chemiſchen
8[Figure 8]Fig. 1.
Drei ſehr ſtark vergrößerte Zellen der Kartoffelknolle
mit Stärkekörnern. Geſetzen im Verein
mit phyſikaliſchen
Kräften, mit Licht,
Wärme, Elektrizi-
tät und Erdmag-
netismus. — Die
berühmteſten Na-
turforſcher ſind
hierüberim Streite.
Uns jedoch muß
es vorläufig ge-
nügen, zu wiſſen,
daß hier eine eigen-
tümliche Thätigkeit
vor ſich geht, und
zu erkennen, in
welcher Weiſe dieſe Thätigkeit vor ſich geht.
Eine jede Frucht enthält mindeſtens einen Keim zu einer
neuen Pflanze, die im allgemeinen dazu beſtimmt iſt, dieſelben
Früchte hervorzubringen. Die Frucht enthält Nahrungsſtoffe.
Nun bilden wir uns im gewöhnlichen Leben ein, daß dieſe
Nahrungsſtoffe von der Natur für den Menſchen geſchaffen
ſeien. Das aber iſt ein Irrtum. Der Nahrungsſtoff einer
Erbſe, einer Bohne iſt von der Natur nur geſchaffen, um zur
erſten Nahrung der künftigen Pflanze zu dienen, deren
neuen Pflanze, die im allgemeinen dazu beſtimmt iſt, dieſelben
Früchte hervorzubringen. Die Frucht enthält Nahrungsſtoffe.
Nun bilden wir uns im gewöhnlichen Leben ein, daß dieſe
Nahrungsſtoffe von der Natur für den Menſchen geſchaffen
ſeien. Das aber iſt ein Irrtum. Der Nahrungsſtoff einer
Erbſe, einer Bohne iſt von der Natur nur geſchaffen, um zur
erſten Nahrung der künftigen Pflanze zu dienen, deren