Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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9789 ſie von der Erde angezogen wird, dieſer Druck der Luft iſt
es, welcher den leer gewordenen Raum ausfüllt und die Luft
in die Lunge einpreßt.
Die Lunge giebt nur nach, weil ſie
dehnbar iſt und füllt ſich ganz in derſelben Weiſe, wie ſich
jede Blaſe unter gleichen Verhältniſſen füllen würde.
— Eben-
ſowenig bewirkt die Lunge das Ausatmen;
denn ſie zieht ſich
nicht zuſammen und treibt die Luft aus, ſondern wird nur
zuſammengepreßt durch Zwerchfell und Bruſtkaſten, die ihre
natürliche Lage annehmen.
Soweit der Raum es geſtattet
und die natürliche Beſchaffenheit der Lunge es zuläßt, bleibt
auch ein Reſt von Luft in derſelben zurück.
Dies werden viele
unſerer Leſer ſchon bemerkt haben, wenn ſie die Lunge irgend
eines Tieres beſühlten, denn ſie fühlt ſich ſelbſt im toten
Zuſtand luftgefüllt an, und ſie ſchwimmt auch deshalb im
Waſſer obenauf.
— Wir werden noch ſehen, wie wichtig dieſer
Umſtand, daß ein Reſt von Luft in der Lunge zurückbleibt,
für die Thätigkeit derſelben im Leben iſt.
Man wird geſtehen, daß dieſe mechaniſche Einrichtung der
eines Blaſebalges ſehr ähnlich iſt.
Zwerchfell und Bruſtkaſten
erweitern und verengen abwechſelnd den Raum, den ſie ein-
ſchließen und laſſen deshalb die Luft abwechſeld ein- und
ausſtrömen;
aber ſchon hierbei, bei dieſer rein mechaniſchen
Arbeit kommen Nebenumſtände vor, die dieſe Maſchinerie vor
jeder künſtlichen Maſchine menſchlicher Erfindung auszeichnen.
Die Bewegungen des Atems werden von einer großen
Reihe von Muskeln bewerkſtelligt, die zugleich und in regel-
mäßigem Tempo ihre Arbeit verrichten.
Außer dem Zwerch-
fell, das ſelber eine muskelartige Wand iſt und das Kunſt-
ſtück des Zuſammenziehens und Erſchlaffens verſteht, ſind noch
die Bauchmuskeln, die Muskeln, welche die Rippen bedecken,
die an den Schulterblättern und an den Schultern ſitzen, wie
diejenigen, welche vom Halſe abwärts laufen, dabei in Thätig-
keit.
Es ſind über zwei Dutzend Muskeln, die ſich

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