Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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10191 einer leicht zugänglichen Stelle alle Wettermeldungen im “Wetter-
kaſten” (Fig.
27) der Bevölkerung mitteilt. Außerdem werden
weithin ſichtbare Signale gegeben, welche die Annäherung des
Sturmes verkünden, und ſo kann in wenigen Stunden die
ganze deutſche Nord- und Oſtſeeküſte von der drohenden Gefahr
unterrichtet ſein.
Seit 20 Jahren erſt beſteht dieſe Einrichtung,
die Segnungen aber, welche ſchon jetzt die Küſtenbevölkerung
ihr verdankt, ſind unſagbar groß.
Vielleicht hat dieſe kleine Betrachtung gezeigt, daß die
Wetterprognoſen eine ganz unſchätzbare Einrichtung ſind.
Möge
jeder, der ſich für dies Thema intereſſiert, nunmehr ſelbſt regel-
mäßig die Wetterkarten ſtudieren:
er wird nach einer kleinen
Mühe viel Freude daran haben!
XIII. Hat der Mond Einfluß auf das Wetter?
Der Glaube, daß der Mond Einfluß habe auf die Witte-
rung, iſt ein ſehr verbreiteter, nicht nur im Volke, ſondern zu-
weilen auch unter Gebildeten.
Was dieſe zu ſolcher Annahme
verleitet, iſt nicht die wirkliche Beobachtung der Natur, ſondern
folgender Schluß, der einen Schein von Wahrheit für ſich hat.
Wenn — ſo ſagen viele — der Mond ſo viel Einfluß auf das
Waſſer des Meeres hat, daß er Ebbe und Flut erzeugt, ſo
muß er auf das Luftmeer noch weit größeren Einfluß ausüben
und ſomit auch auf das Wetter von weſentlichem Einfluß ſein.
Wie kommt denn Ebbe und Flut zu ſtande? Der Mond
zieht das Waſſer der Meere zu ſich an, und dieſes ſtrömt nun
denjenigen Orten zu, denen der Mond gerade am nächſten
ſteht.
An dieſen Orten ſtaut ſich daher das Waſſer zu einer
größeren Höhe als ſonſt auf:
es herrſcht hier Flut. Das Waſſer
wird nun am ſtärkſten fortgezogen von denjenigen

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