Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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10999 unſerer Frage zu gelangen: Was ſind Blumen? Wir
wollen alſo wiſſen, was ſie in der freien Natur ſind, ſie, die
unſer Leben ſchmücken, den Dichter zur Begeiſterung anfachen
und bei ihrer Schönheit und doch ſo ſchnellen Vergänglichkeit
dem Sorgenloſen ein Sinnbild ſind, die flüchtige Gegenwart
zu genießen und der Dornen nicht zu achten, die doch ſelbſt
der Königin unter den Blumen, der Roſe, nicht fehlen!
Bei den höheren Pflanzen ſind nicht alle Zellen imſtande,
ſich zu vereinigen, wie bei den vorgeführten Algenfäden,
ſondern nur ganz beſtimmte Zellen des Pflanzenkürpers ver-
mögen eine Verſchmelzung einzugehen, um eine einzige, neue
Zelle zu bilden, aus der dann ein neues Individuum hervor-
geht.
Die beſtimmten Körperſtellen, in denen dieſe Zellen er-
zeugt werden, ſind nun die Blüten, und die wunderbaren
Einrichtungen, welche dieſe aufweiſen, haben den ausſchließ-
lichen Zweck, die Verſchmelzung jener beiden Sorten von Zellen
herbeizuführen.
Aber der Vorgang iſt nur verſtändlich, wenn
wir wiſſen, wie eine Blüte gebaut iſt, und ſo ſei denn der
Blütenbau zuvörderſt an einem Beiſpiel erläutert.
V. Bau der Blüten.
Wir wählen eine Blüte, die einfache Verhältniſſe zeigt,
und ſchauen hinein.
Unſere Abbildung 32 ſtellt eine Blüte der Nieswurz dar.
Sie zeigt uns zu äußerſt, beziehungsweiſe zu unterſt, fünf
Lappen:
das ſind fünf Blätter der ſogenannten Blütendecke,
Bd.
Sie umgeben in einem Kreiſe ſtehend die anderen
Blütenorgane.
Im Innern unſerer Blüte erblicken wir eine
Anzahl Fäden, die an ihrem Gipfel je einen Beutel, den
Staubbeutel, St, tragen;
derſelbe öffnet ſich zu gelegener
Zeit und entläßt ein äußerſt feines Pulver, den Blütenſtaub

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