Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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            der Mitte des beſagten Creutzes iſt ein kleines Viereck, welches bis an die
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            Schneide eingekerbet iſt, damit die Zwingen von einem Arm zum andern,
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            wann noch die Bewegung des Zirkels währet, lauffen mögen. </s>
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            brauch dieſer Machine iſt ſehr leicht, dann, indeme man den Stangenzirkel in
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            einen Kreiß herum gehen läſſet, ſo wird die Spitze oder der Fuß zur Dinte
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            oder zum Reißbley die verlangte Oval- oder Elliptiſche Linie ziehen. </s>
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            Figur dieſes Inſtruments kann man ſowol ſeine Conſtruction, als deſſen
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            Nutzen genugſam erkennen.</s>
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          <head xml:id="echoid-head236" xml:space="preserve">Von dem Taſter-oder Greifzirkel.</head>
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            <s xml:id="echoid-s2345" xml:space="preserve">Dieſe Figur ſtellet einen Taſter vor, welcher dienet, die Dicke desjeni-
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            gen, das bauchigt iſt, zu erforſchen: </s>
            <s xml:id="echoid-s2346" xml:space="preserve">Zum Exempel, die Dicke eines Stu-
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            ckes, eines Nohrs, und anderer dergleichen Sachen, welches man nicht thun
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            könnte, wann der Zirkel nur zween gerade Füſſe hätte; </s>
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            zweyen Stücken von Meßing oder anderer Materie, die zwo krumme Spi-
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            tzen haben, und dann aus zweyen andern, die zwar gerad und gleich, am Ende
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            aber ein wenig eingebogen ſind. </s>
            <s xml:id="echoid-s2348" xml:space="preserve">Wann man ſich deſſen zum Gebrauch be-
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            dienen will, läſſet man eine von den gleichen Spitzen in das Stuck hinein, und
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            die andere herauswärts gehen, wann nun ſolche ſo weit zugemacht ſind, wer-
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            den die andere gegenüberſtehende Spitzen die Dicke anzeigen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2350" xml:space="preserve">Man muß in Acht nehmen, daß der Kopf in der Zubereitung wol durch
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            das Centrum durchbohret werde, das iſt, daß, wann eine Linie von einer Spi-
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            tze gegen die andere überſtehende gezogen wird, ſelbige accurat durch das
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            Centrum gehe, welches dieLinien in zween gleiche Theile theilen muß, und daß alle
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            Spitzen, wann der Zirkel zugemacht wird, ſich zuſammen ſchlieſſen, an
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            deren Ende gemeiniglich kleine ſtählerne Füſſe angemacht werden.</s>
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          <head xml:id="echoid-head237" xml:space="preserve">Von andern krummen Zirkeln.</head>
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            <s xml:id="echoid-s2354" xml:space="preserve">verzeichnete Sphæriſche oder Kugel - und Greif-Zir-
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            kel iſt in ſeiner Zubereitung von denen ordentlichen Zirkeln nichts unterſchie-
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            den, auſſer daß ſeine Schenkel einwärts gebogen ſind, um die Dicken oder
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            die Diametros der runden Körper, als der Kugeln, a. </s>
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            chen dienlich, und wird ein Hohlzirkel genennet, deren Schenkel insge-
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            ſeinen Gebrauch ſchon genugſam zu verſtehen.</s>
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