Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

Table of handwritten notes

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11290Von der Zubereitung und dem Gebrauch
Von der Zubereitung einer ſchiebenden Feder zum
Reißbley
.
Man nimmt ein Blech von Meſſing, oder von einer andern Materie,
ſo
lang und breit als man dieſe Feder machen will, leget es hernach um einen
ſtählernen
Dorn zuſammen ein, der ſchön rund, fein gerad, und durch und
durch
von gleicher Dicke iſt, man löthet überdeme die Fuge des beſagten
Blechs
zuſammen, welches man dann das Rohr der Feder zum Reißbley a.
nennet, das man ziehen, und durch ein Eiſen mit einem runden Loch vermit-
telſt
einer Ziehbank gehen laſſen muß;
man ziehet beſagtes Rohr ſo lang,
biß
ſolches den ſtählernen Dorn überall gleich drücke, damit das Innere ſchön
rund
und gleich werde, nachdeme es nun auch abgedrehet worden, wie die
Figur
zeiget, ſpaltet man ſolches ſo weit, biß ungefehr einen halben Zoll ge-
gen
die Enge, auf, und machet bey beyden Enden des Spalts, und in der
Mitte
ein kleines rundes Loch, damit der Nagel hinein könne.
Die Figur
D
iſt der innere Theil von der Feder, an deren beyden Enden man die Feder
machet
, w lche mit kleinen Zwingen geſchloſſen werden, das Mittlere muß
juſt
ſo d ck als der innere Theil, des mit C bemerkten Rohrs iſt, ſeyn, damit
daſſelbige
darinnen leicht hin und wieder geſchoben werden könne, man ſchnei-
det
beſagtes Stuck ein, damit man eine kleine Spannfeder aus Stahl oder
mit
dem Hammer wol gehärteten Kupfer dort anbringen möge.
In der
Mitte
iſt die mit 1.
bezeichnete Feder durchbohrt zum Nagel, um das mit E
bemerkte
Knöpflein einzuſchrauben, man machet ſolches von Stahl zu un-
terſt
mit einer Schraube;
oberhalb der Schraube iſt ein kleiner runder
Hals
, in der Dicke wie die Löcher, die in dem Rohr C ſind, in ihrer Gröſſe
ſich
befinden, oberhalb des Halſes machet man auf einer jeden Seiten des be-
ſagten
Nagels einen Einſchnitt, um einen Schieber in der Dicke, als der
Spalt
des beſagten Rohrs iſt, daran zu machen;
der obere Theil muß in die
Runde
gefeilet oder gedrehet werden.
Damit man aber die beſagte Feder
endlich
gar ausmachen möge, muß man dieſe hinein ſchieben, alſo daß das Loch
der
Spannfeder grad gegen einem Loch in dem Rohr ſtehe, worauf man das
Knöpflein
ſo lang, biß es au dem runden Hals anſtehet, anſchraubet, doch al-
ſo
, daß der Schieber längs dem Spalt gehe, ſo wird alsdann, wann man auf
beſagtes
Knöpflein drucket, ſolcher Hals innerhalb des Rohrs von einer
Seite
zur andern ſich ſchieben laſſen.
Die Figur wird ſchon genug zu ver-
ſtehen
geben, was wir oben erkläret haben.

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