Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

Table of contents

< >
[Item 1.]
[2.] Nicolaus Bions berühmten Königlichen Franzöſiſchen Mathematikers neueröfnete mathematiſche Werkſchule oder gründliche Anweiſung wie die mathematiſche Inſtrumenten nicht allein ſchiklich und recht zu gebrauchen, ſondern auch auf die beſte und accurateſte Art zu verfertigen, zu probiren und allezeit in gutem Stande zu erhalten ſind. Aus dem franzöſiſchen überſezet und bey dieſer fünften Auflage um vieles verbeſſert, vermehret, und mit Kupfern verſehen. Mit allergnädigſter Freyheit. Nürnberg bey George Peter Monath, 1765.
[3.] MAX-PLATICK-INSTITUT FÜR WISSENSCHAFTSGESCHICHTE Bibliothek
[4.] Vorbericht des Ueberſetzers.
[5.] Vorrede des Autors.
[6.] Kurzer Inhalt Der Bücher, Capitel und Sectionen, welche in dieſem Tractat begriffen ſind. Von denen gebräuchlichſten Inſtrumenten. Erſtes Buch.
[7.] Von dem Proportionalzirkel. Zweytes Buch.
[8.] Von verſchiedenen andern curieuſen Inſtrumenten, wel-che daheim gebraucht werden. Drittes Buch.
[9.] Von den Inſtrumenten, welche auf dem Felde gebrau-chet werden. Viertes Buch.
[10.] Von unterſchiedlichen Waſſerwagen, wie auch Inſtru-menten die zur Artillerie gehören. Fünftes Buch.
[11.] Von den Inſtrumenten, die in der Aſtronomie dienen. Sechſtes Buch.
[12.] Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Inſtru-menten, welche zur Schiffarth dienen. Siebendes Buch.
[13.] Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Sonnenuhren. Das achte Buch.
[14.] Definitiones, oder Erklärungen der Kunſtwörter, die man nothwendig vorhero wiſſen muß, wenn dieſes Werk recht verſtanden werden ſoll.
[15.] Von der Zubereitung und dem Gebrauch der Mathematiſchen Inſtrumenten. Erſtes Buch. Von denen gebräuchlichſten Inſtrumenten, als da ſind der Zirkel, das Lineal, der Linienzieher, die Reißfeder, das Winkelmaas und der Transporteur. Erſtes Capitel. Von der Conſtruction und dem Nutzen des Zirkels, Lineals, Lis nienziehers und der Reißfedern.
[16.] Erſter Nutz. Eine gerade Linie in zwey gleiche Cheile zu theilen.
[17.] Zweyter Nutz. Aus einem auf einer geraden Linie gegebenen Punct ei-ne Perpendicularlinie aufzurichten.
[18.] Dritter Nutz Eine Perpendicularlinie auf eine gegebene Linie, aus ei-nem Punct, der auſſerhalb der beſagten Linie ſich befindet, herunter zu laſſen.
[19.] Vierter Nutz. Einen geradlinigten Winkel in zwey gleiche Cheile zu theilen.
[20.] Fùnfter Nutz. Auf einem gegebenen Winkel eine gerade Linie aufzurich-ten, welche ſich auf eine Seite nicht mehr als auf die andere neige.
[21.] Sechſter Nutz. Auf eine gerade gegebene Linie aus einem auf ſelbiger ge-gebenen Punct, einen Wintel, der einem gegebenen Win-kel glcich ſeye, zu machen.
[22.] Siebender Nutz. Durch ein gegebenes Punct eine mit einer gegebenen Linie gleichlaufende oder Parallellinie zu ziehen.
[23.] Achter Nutz. Eine gegebene Linie in ſo viel gleiche Theile, als es belieber, zu theilen.
[24.] Man macher auch ſimple Scalas der Sinuum Tangentium und Secan-tium nach den Reguln auf dieſe Manier.
[25.] Neunter Nutz. Von einer gegebenen Linie einen ſolchen Theil, den man verlanger, abzuſchneiden.
[26.] Zehender Nutz. Eine gerade Linie zu ziehen, welche den Zirkel in einem gegebenen Punct berühre.
[27.] Eilfter Nutz. Auf einer gegebenen geraden Linie eine Spiral: oder Schne-ckenlinie, welche ſo viel Umgänge, als man will, mache, zu bezeichnen.
[28.] Zwölfter Nutz. Auf einer geraden Linie ein gleichſeitiges Dreyeck (aequi-laterum iſopleuron), zu zeichnen.
[29.] Dreyzehender Nutz. Einen Triangel, der einem andern vorgegebenen Triangel gleich und ähnlich ſeye, zu machen.
[30.] Vierzehender Nutz. Auf eine gegebene Linie einen Triangel, der einem andern zwar ähnlich, aber nicht gleich ſeye, zu zeichnen.
< >
page |< < (92) of 885 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div300" type="section" level="1" n="141">
          <p>
            <s xml:id="echoid-s2414" xml:space="preserve">
              <pb o="92" file="0114" n="114" rhead="Von der Zubereitung und dem Gebrauch"/>
            phum benennet, man nennet es auch einen Affen, (ſonſten einen Storch)
              <lb/>
            indeme es dienet, allerhand Riſſe nachzumachen. </s>
            <s xml:id="echoid-s2415" xml:space="preserve">Es beſtehet aus vier Schen-
              <lb/>
              <note position="left" xlink:label="note-0114-01" xlink:href="note-0114-01a" xml:space="preserve">Tab. IX.
                <lb/>
              Fig. K.</note>
            keln von Kupfer, M@ſſing, oder hartem Holz, die an der Dicke und Breite
              <lb/>
            ſehr gleich ſind, davon ſind zween 15. </s>
            <s xml:id="echoid-s2416" xml:space="preserve">biß 18. </s>
            <s xml:id="echoid-s2417" xml:space="preserve">Zoll lang, und die zween übrigen
              <lb/>
            nur halb ſo groß, dieſe Schenkel ſind insgemein 2. </s>
            <s xml:id="echoid-s2418" xml:space="preserve">biß 3. </s>
            <s xml:id="echoid-s2419" xml:space="preserve">Linien dick, und 5.
              <lb/>
            </s>
            <s xml:id="echoid-s2420" xml:space="preserve">biß 6. </s>
            <s xml:id="echoid-s2421" xml:space="preserve">Linien breit.</s>
            <s xml:id="echoid-s2422" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s2423" xml:space="preserve">Die Accurateſſe dieſes Inſtruments beſtehet in dieſem, daß die Löcher,
              <lb/>
            die zu äuſſerſt und in der Mitte der groſſen Schenkel ſich befinden, gar ac-
              <lb/>
            curat in gleicher Weite von den Löchern, die zu äuſſerſt in den kleinen ſind, ſte-
              <lb/>
            hen, damit ſelbige, wann ſie zuſammen geſchraubet. </s>
            <s xml:id="echoid-s2424" xml:space="preserve">werden, allezeit ein voll-
              <lb/>
            kommenes Parallelogrammum formiren, oder ein Parallel-Lineal abgeben, es
              <lb/>
            ſind ſechs kleine Stücklein vom Kupfer dabey, auf daß man beſagtes Inſtru-
              <lb/>
            ment zuſammenſchraube, und zur Praxi dienlich machen könne.</s>
            <s xml:id="echoid-s2425" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s2426" xml:space="preserve">Das mit 1. </s>
            <s xml:id="echoid-s2427" xml:space="preserve">demerkte Stuck, iſt ein aus Kupfer oder Meſſing gedrehter
              <lb/>
            Stiel, an deſſen einem Ende eine Schraube ſtehet, die mit ihrem Mütterlein
              <lb/>
            verſehen iſt, an dem andern End iſt ein Stücklein wie ein kleiner Apfel formiret,
              <lb/>
            welches dienlich iſt, daß man das Inſtrument auf dem Tiſch hin und her, nach
              <lb/>
            den verſchiedenen Bewegungen, die man ſelbigem giebet, lauffen laſſen möge.
              <lb/>
            </s>
            <s xml:id="echoid-s2428" xml:space="preserve">Das Stuck, ſo mit 2. </s>
            <s xml:id="echoid-s2429" xml:space="preserve">angedeutet worden, iſt ein Nagel mit einem gedrehtem
              <lb/>
            Kopf ſamt der Schraube und ſeinem Mütterlein, von dergleichen Gattung
              <lb/>
            muß man zween haben, damit man die kleine Schenkel mit dem groſſen in der
              <lb/>
            Mitte, in denen Gegenden, wo 2. </s>
            <s xml:id="echoid-s2430" xml:space="preserve">ſtehen@ zuſammen fügen möge. </s>
            <s xml:id="echoid-s2431" xml:space="preserve">Das Stuck
              <lb/>
            mit 3. </s>
            <s xml:id="echoid-s2432" xml:space="preserve">bezeichnet, iſt eine Schraube im Holz, das unten an einem gedrehtem Stiel
              <lb/>
            ſtehet, welcher Stiel mit einer Schraube und ſeinem Mütterlein verſehen iſt,
              <lb/>
            damit man die zween kleine Schenkel in der Gegend mit 3 notiret, zuſammen
              <lb/>
            ſchrauben. </s>
            <s xml:id="echoid-s2433" xml:space="preserve">könne. </s>
            <s xml:id="echoid-s2434" xml:space="preserve">Das mit 4. </s>
            <s xml:id="echoid-s2435" xml:space="preserve">bezeichnete Stuck iſt eine Reißbleyfeder, oder
              <lb/>
            eine Feder, die man in den gedrehten Stiel thut, der auch ſeine Schraube und
              <lb/>
            Mütterlein hat, damit man ſolchen zu Ende des groſſen Schenkels in der Ge-
              <lb/>
            gend bey 4. </s>
            <s xml:id="echoid-s2436" xml:space="preserve">veſt halten möge. </s>
            <s xml:id="echoid-s2437" xml:space="preserve">Endlich das Stuck, ſo mit 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s2438" xml:space="preserve">bemerkt wird, iſt
              <lb/>
            eine Spitze von Kupfer, die ein wenig ſtumpf, und an einem gedrehtem Stiel
              <lb/>
            angemacht iſt, der mit ſeiner Schraube und ſeinem Mütterlein verſehen wor-
              <lb/>
            den, um ſolchen zu Ende des andern groſſen Schenkels in der Gegend bey 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s2439" xml:space="preserve">
              <lb/>
            anzuſchrauben. </s>
            <s xml:id="echoid-s2440" xml:space="preserve">Wann nun das Inſtrument zuſammen geſchraubet, und
              <lb/>
            alſo geſtellet worden, wie es die Figur andeutet, ſo iſt nichts weiter übrig, als
              <lb/>
            daß wir den Gebrauch von ſolchen auch anweiſen.</s>
            <s xml:id="echoid-s2441" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s2442" xml:space="preserve">Wann man einen Riß von eben derſelben Gröſſe, als das Original iſt,
              <lb/>
            nachzeichnen oder copiren will, muß man das Inſtrument alſo ſtellen, wie
              <lb/>
            es in der Figur K vorgebildet iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2443" xml:space="preserve">Das iſt, man muß die Schraube mit dem
              <lb/>
            Holz in den Tiſch bey der mit 3. </s>
            <s xml:id="echoid-s2444" xml:space="preserve">notirten Gegend einſchrauben, hernach das
              <lb/>
            weiſe Papier unter die Reißfeder bey 4. </s>
            <s xml:id="echoid-s2445" xml:space="preserve">und den Riß unter die mit 5. </s>
            <s xml:id="echoid-s2446" xml:space="preserve">be-
              <lb/>
            merkte. </s>
            <s xml:id="echoid-s2447" xml:space="preserve">Spitze legen, alsdann darf man nur beſagte Spitze auf allen Umzü-
              <lb/>
            @n des Riſſes herum führen, ſo wird zu gleicher Zeit die Reißfeder eben </s>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>