Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Waſſeroberfläche erreichen. Nach erfolgter Beſtäubung ziehen
ſich dieſe langen Stiele ſpiralförmig zuſammen, ſo daß die
Frucht unter Waſſer reift.
X. Windblütler.
Was nun die Windblütler anbetrifft, ſo beſitzen dieſe
alſo natürlich ebenſo wenig wie die Waſſerblütler eine auf-
fallende Blütendecke.
Sie ſind alſo behufs Beſtäubung auf
die bewegte Luft angewieſen.
Vor allem fällt auf, daß die
Windblütler einen ſtäubenden, in der Luft ſich leicht verbrei-
tenden Blütenſtaub beſitzen, während den inſektenblütigen
Pflanzen ein zuſammenhängender, klebriger Blütenſtaub zu-
kommt.
Sodann fällt auch die große Maſſe des Blütenſtaubes
auf, welche gerade die Windblütler erzeugen.
Schüttelt man
zur Blütezeit einen Haſelſtrauch, eine Kiefer oder die Ähre
eines Graſes, ſo löſt ſich der Blütenſtaub in Wolkenform von
den Äſten ab und verbreitet ſich weithin in die Luft.
Dieſe
maſſenhafte Loslöſung und Weiterführung des Blütenſtaubes
hat ihren Grund in beſtimmten Einrichtungen der Blüte.
Die reifen Staubbeutel ragen z. B. bei den Gräſern weit aus
der Blüte hervor;
ſie ſitzen an langen biegſamen Fäden und
ſchaukeln außerhalb der Blüte hin und her.
Von ſolchen an
zarten, fadenförmigen Fäden hängenden, durch die Luft hin
und her bewegten Staubbeuteln wird begreiflicherweiſe der
Blütenſtaub leicht ausgeſchüttelt.
In anderer Weiſe wird das
Ausſtäuben begünſtigt bei den Birken, Erlen, Haſelſträuchern,
Pappeln u.
ſ. w. , wo ſich die Staubblattblüten an lang-
geſtreckten, biegſamen, leicht in Bewegung zu verſetzenden
Kätzchen befinden, welche ſelbſt durch ſchwache Luftſtrömungen
hin und her geworfen werden.
Die Blütenſtäude mit den
Stempelblüten haben dieſe leichte Beweglichkeit nicht nötig.

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