Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...
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          <pb file="0124" n="124" rhead="Der Erſte Theyldiß Buchs / Cap. 17."/>
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            <s xml:id="echoid-s2205" xml:space="preserve">Das die Italianer ſhre Bruſtwehren nicht zwen ſchuh hoch durch die gantze Streich-
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            en auß/ oben vnd vnden/vber den ſtand des boden/ damit die ſtuck nider ligen/ohne alle deck-
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            ungordnen/ ſolches laſſe ich ſie verantwortẽ. </s>
            <s xml:id="echoid-s2206" xml:space="preserve">Das ſie aber ſprechen man kan an allen enden
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            darüber ſchieſſen inn Graben / wahin man will / iſt wol war / man kan aber auch hingegen
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            in die Streichen von auſſen an allen enden ſchieſſen/ vnd die Kugeln in dieſelben gellen laſ-
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            ſen/ auch der Mann von auſſen biß auff die fußſolen geſehen werden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2208" xml:space="preserve">Mich dunckt aber nicht allein rahtſam / bedeckt zu ſein / ſonder daß auch die deck-
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              <note position="left" xlink:label="note-0124-01" xlink:href="note-0124-01a" xml:space="preserve">Rröpff/Abſatz an
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              den Schartẽ / Deck-
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              @ngen.</note>
            ung inn dergantzen Streichen / auch Abſätz / Kröpff vnd anſtöſſung von auſſen hinein ha-
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            be/ wie hieuor an der neben Maur angezeigt worden/ Solche kan man oben/vnd nebenszu
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            ordenen / obs aber gerad oder ſchregs nach der ſeiten gewandt ſolle werden / iſt nicht viel da-
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            ran gelegen / ſonder ſtehet frey: </s>
            <s xml:id="echoid-s2209" xml:space="preserve">allein müſſen die ſcharten dem ſchutz nach / gewendt ſein/
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            wie hieuor genugſam vermeldt / auch in der Viſierung zuſehen vnd zum eſſen iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2210" xml:space="preserve">Alſo were
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            außwendig herumb die Maur/Streichen vnd das gantz Bollwerck/oder Paſteien beſchloſ-
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            ſen/ Nun will ich die Streich jnnwendig herumb auch kurtz vollenden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2212" xml:space="preserve">Inwendig in der Streichen gegen dem Bollwerck im winckel A muß die Maur im
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            Winckelmäß/ zur mitten des Bollwercks / gegen der Stiegen / auch derſelben lenge zu / ſo
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            breit vnd dick ſein/ als die ander Bruſtwehr des andern Stands vnd obren Streichen iſt/
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            vnd ſollbei Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s2213" xml:space="preserve">H ein Thür in Gang durch den man in vndern vmblauff vnd obern lauff
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            koſñen vnd darauß fallen kan/ gemacht werden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2215" xml:space="preserve">Inwendig bei Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s2216" xml:space="preserve">I oder außwendig kan aber ein Thür gelaſſen/vnd ein Schnecken
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              Scynecken/ Sneg/
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              Puluerkammer.</note>
            das man auff vnd abkommen mög / gemacht werden / Wiewol ich veillieber dahin rahten
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            wolte / das man die Stiegen bei Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s2217" xml:space="preserve">G von Steinwerck aufführt / vnnd erſtreckte die Pul-
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            uerkaſñer / mit Lit. </s>
            <s xml:id="echoid-s2218" xml:space="preserve">K an ſtatt des Schneckens deſto lenger / vnd alſo die Thur vnd Liechter
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            vornen / oder jnnen hinein / Welches ein jeder verſtendiger ſeiner gelegenheit nach ſelbs
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            wird zuordnen wiſſen / ſeitenmahles dem Hauptbaw weder nimpt / noch gibt / ſonder frey
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            ſteht.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2220" xml:space="preserve">Es können auch die Puluerkaſñern wol inwen dig gegen der Veſten gewendt werden/
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            damit wann Fewer inn die Puluerkaſñer keme / dem Bollwerck deſto weniger ſchaden ge-
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            ſchehen könte/ doch dem allem vor zukommen / wer mein rhat / kein groſſen vberfluß von
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            Puluer allda zuhalten / vnd allein was zur noht müße gebraucht werden / weil es allwegen
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            dahin zubringen iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2222" xml:space="preserve">Die dritte Linien muß in der rechten weite von der vordern Bruſtwehr/ noch fünff
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            vnd zwentzig ſchuh weiters zu ruck der Puluerkammer vnnd Stiegen gleich geführt/ vnnd
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            drey Pfeyler/ jeden 4. </s>
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            widerumb 25. </s>
            <s xml:id="echoid-s2224" xml:space="preserve">ſchuh herauß gezogen werden / alſo keme die Streich widerumb in die 50.
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            <s xml:id="echoid-s2225" xml:space="preserve">ſchuh weite. </s>
            <s xml:id="echoid-s2226" xml:space="preserve">Auff diſe Pfeyler müſſen von einem biß zum andern/ Gewölbe der lenge nach
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            geſchlagen werden / vnd nicht vber 10. </s>
            <s xml:id="echoid-s2227" xml:space="preserve">ſchuh hoch / alſo daß ſie die vordern Pfcyler zwi-
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            ſchen den Scharten bedecken/vnd nicht darin zu ſchieſſen ſey/Auff den Gewölben hin auff
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            ſolles von eiteler Erden ſein/damit wenn ſchon der Feind dahin ſchieſſen könte/ die Kuglen
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            in die Erden giengen/ vnd inn der Streichen kein ſchaden thäten. </s>
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            gantz offen ſein / in jhrer weite / darinn kan man die Kuglen / Fewr zum kochen oder zum
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            wermen halten/auch im Regen darunder drucken ſitzen/auch die Stuck darinn zichen/ vnd
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            zu anderm vorrhat mehr / gebrauchen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2231" xml:space="preserve">O zeucht ſich die Linea herumb nach der Linien ins Winckelmäß/wie die Li-
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            nea F ſo vom andern Bollwerck zogen wird/ vnd zeucht die gantz Bruſtwehr mit/ welches
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            hiemit die abfahrt inn die Streichen/ durch die gantze länge gibt.</s>
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            geſtallt/daß ſich die Bruſtwehr/ allgemach zur ſpitz gegen der Veſten hineinwarts / da ſie
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            ohne das nicht mehr gebraucht wird / verliehre/ kan ſolches abermal geſchehen/ weil es dem
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            Hauptbaw/nichts nimpt oder gibt / vnd cinem Bawmeiſter frey ſteht/ wa vnd wie es ſich
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            zum beſten ſchicke/ dieweil es außwendig nichts nimpt.</s>
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