Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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XIII. Einiges über die Früchte und deren
Erziehung.
An einer reifen Kirſche können wir nichts von den Be-
ſtandteilen der Blüte wahrnehmen, nur eine Spur des einen
Beſtandteils derſelben iſt daran ſichtbar.
Die reife Kirſche iſt
der ausgebildete Fruchtknoten, der ehedem im Kelche ſaß.
Der
Kelch iſt verſchwunden und der Fruchtknoten ſitzt nunmehr an dem
Stiel feſt, der einſt den Kelch getragen hatte.
Vom Kelche
bleibt alſo auf der Kirſche keine Spur zurück und nur der
breite Rand des Stengels, der an der Kirſche anliegt, ohne
mit ihr verwachſen zu ſein, zeigt die Stelle, an die einſt der
Kelch angeheftet geweſen iſt.
Oben an der Kirſche aber iſt
meiſthin eine kleine Vertiefung, jedesmal aber ein feines
Knöpfchen und das iſt die Stelle, wo der Griffel ſaß, der
längſt verdorrt und abgefallen iſt und nur dieſes verhärtete
Knöpfchen zurückgelaſſen hat.
In ähnlicher Weiſe wie die Kirſche, wachſen faſt alle
Obſtarten, nur mit dem Unterſchied, daß bei vielen der
oder die Fruchtknoten nicht in dem Kelch, ſondern unter dem
Kelch in einer Höhlung am Gipfel des Blütenſtieles ſitzt.
So bemerkt man oben in dem reifen Apfel einige ver-
dorrte Blättchen und in deren Mitte ein Knöpfchen.
Die
Blättchen ſind der verdorrte Kelch und das Knöpfchen iſt
gleichfalls der Reſt des verdorrten Griffels.
Der reife Apfel
trägt alſo die Spuren ſeiner Blüte deutlicher an ſich, als die
Kirſche.
Dafür aber iſt der Stiel des Apfels nicht ſo
breitrandig, als der der Kirſche und iſt feſter mit der Frucht
verwachſen.
Wäre dies nicht der Fall, ſo würde der Apfel
ſeines bedeutenden Gewichts halber ſchon im Beginn ſeiner
Reife vom Baume abfallen.
Dasſelbe wie beim Apfel iſt bei
der Birne zu bemerken, und bei den Stachelbeeren

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