Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind
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              <pb o="108" file="0130" n="130" rhead="Von der Zubereitung und dem Gebrauch"/>
            bey, gleichwie wir ſchon geſagt haben; </s>
            <s xml:id="echoid-s2932" xml:space="preserve">denn es iſt gewiß, daß unter allen
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            Magneten, die von einerley Güte ſind, derjenige, der am beſten poliret wor-
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            den, die längſte Axe hat, und deſſen Pole accurat in die beyden Ende ein-
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            treffen, der kräftigſte ſeyn wird.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2934" xml:space="preserve">Zween Magnet, wo man ihre Pole von unterſchiedlichen Namen ge-
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            geneinander halt, nahen ſich zuſammen, da ſonſten ſolche, wann ihre Pole
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            von einerley Benennung gegeneinander gehalten werden, nachdeme ſie in
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            ein Schiflein geſetzet worden, ſich von einander entfernen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2936" xml:space="preserve">Wann ein Magnet in zwey mit ſeiner Axe parallellauffende Stücke
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            geſchnitten wird, werden die Seiten der Stücke, welche vor der Theilung
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            beyſammen ſtunden, von einander abgehen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2938" xml:space="preserve">Wann ein Magnet in zwey Stücke durch ſeinen Æquatorem geſchnit-
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            ten wird, ſo befinden ſich die Seiten der Stücke, die vor dem Schnitt bey-
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            ſammen ſrunden, als Pole von unterſchiedener Benennung, und kommen
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            zuſammen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2940" xml:space="preserve">Ein ſtarker Magnet, welcher einen ſchwachen berühret, ziehet ſolche
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            bey dem Pole von einerley Namen, an ſich a.</s>
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          <head xml:id="echoid-head255" xml:space="preserve">Von dem Armiren.</head>
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            <s xml:id="echoid-s2942" xml:space="preserve">Die Armirung eines nach einem geradwinklichten Parallelepipedo
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              <note position="left" xlink:label="note-0130-01" xlink:href="note-0130-01a" xml:space="preserve">Tab. X.
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              Fig. B.</note>
            geſchnittenen Magnets beſtehet aus zweyen Stücken von Stahloder von ei-
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            mem ziemlich weichen Eiſen in Form eines Winkelmaaſes: </s>
            <s xml:id="echoid-s2943" xml:space="preserve">der gehärtete
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            Stahl tauget hier beſſer als das Eiſen, weilen bey jenem die Porl enger, und
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            in gröſſerer Anzahl ſind. </s>
            <s xml:id="echoid-s2944" xml:space="preserve">Man muß wol acht haben, daß die Armirungen
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            anliegen, und recht accurat die Pole berühren, und daß man die Armirungen
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            nach dem Verhältniß der Güte des Magnets dick mache; </s>
            <s xml:id="echoid-s2945" xml:space="preserve">dann ſo man eine
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            ſtarke Armirung an einen ſchwachen Magnet machen würde, würde ſolche kei-
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            ne Würküng thun, weilen die magnetiſche Materie nicht genug Kraft hätte,
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            <s xml:id="echoid-s2946" xml:space="preserve">ſo aber die Armirung eines ſtarken Magnets gar zu
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            ſchwach wäre, würde ſolche nicht alle magnetiſche Materie, welche ſie faſ-
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            ſen ſollte, in ſich begreiffen, und folglich nieht ſo viel Würkung thun.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2948" xml:space="preserve">Dieſes kann man erfahren, indeme die Armirungen probiret, und nach
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            und nach ſo lang abgefeilet werden, bis man verſpühret, daß die Würkung
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            ſtärker werde, wann aber ſolches nicht weiter geſchiehet, ſo iſt es eine An-
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            zeige, daß die Armirungen in ihrem rechten Verhältniß ſeyen, und daß ſie
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            die gehörige Dicke haben, darauf man dann ſolche von innen und auſſen ab-
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            poliren muß.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2950" xml:space="preserve">Was die Köpſe der Armirungen anlanget, müſſen ſolche dicker, als
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            das übrige Theil ſeyn, und ungefehr {2/3} von der Länge der Axis bedecken.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2952" xml:space="preserve">Man kann auch die Längen ſo wol als die Dicken, welche am beſten mit
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            dem Stein correſpondiren werden, zur Probe ſtellen.</s>
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