Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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            Johannisbeeren wird jeder Gelegenheit haben, wahrzunehmen,
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            daß auch hier auf dem oberſten Teil der Frucht die verdorrten
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            Blättchen ſich befinden, die gleichfalls die letzten Reſte des
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            Kelches der ehemaligen Blüte ſind.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1645" xml:space="preserve">Sehr gern würden wir hier zum Schluß noch ein Näheres
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            von dem eigentümlichen Saft der Früchte und ihrem Fleiſche
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            mitteilen, allein es iſt dies ein Gebiet, das von der Wiſſenſchaft
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            noch nicht genügend aufgeklärt iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s1646" xml:space="preserve">Die ſorgfältigſte Forſchung
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            hat es noch nicht nachweiſen können, woher es kommt, daß die
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            ſtofflichen Beſtandteile, die zum Wachstum der Pflanzen nötig, bei
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            der einen Pflanze andere ſind, als bei der anderen. </s>
            <s xml:id="echoid-s1647" xml:space="preserve">Zwar hat
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            man lehrreiche Beobachtungen gemacht, daß gewiſſe Pflanzen
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            die Eigenſchaft haben, ganz beſtimmte Stoffe aus dem Boden
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            zu entnehmen, dem ſie entſproſſen, und man findet dieſe Stoffe
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            dann auch in den Früchten der Pflanzen wieder. </s>
            <s xml:id="echoid-s1648" xml:space="preserve">Hat der
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            Boden keinen Stoff dieſer Art, ſo gedeiht die Pflanze nicht
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            mehr in demſelben. </s>
            <s xml:id="echoid-s1649" xml:space="preserve">Zu dieſem Zwecke läßt man die Felder
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            düngen, damit der Boden wiederum die geeigneten Stoffe be-
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            komme, welche die vorjährigen Ernten ihm entzogen haben,
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            und es gehört daher eine durch Beobachtung und Erfahrung ge-
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            wonnene Kenntnis dazu, um zu wiſſen, womit man ein Feld
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            düngen muß, um es für eine beſtimmte Frucht tragbar zu
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            machen. </s>
            <s xml:id="echoid-s1650" xml:space="preserve">Deshalb pflanzt oder ſäet der Landmann oft ab-
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            wechſelnd verſchiedene Sorten von nutzbaren Pflanzen auf
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            einem und demſelben Felde. </s>
            <s xml:id="echoid-s1651" xml:space="preserve">Wo das Getreide dem Boden
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            diejenigen Stoffe entzogen hat, deren es bedarf, da gedeiht es
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            im Jahre darauf nicht, während die Kartoffel noch Stoffe
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            genug vorfindet, um gedeihlich zu wachſen. </s>
            <s xml:id="echoid-s1652" xml:space="preserve">In betreff der
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            Obſtarten jedoch iſt die Unterſuchung noch nicht ſoweit ge-
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            diehen, nachzuweiſen, worin die Eigentümlichkeit der Pflanze
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            liegt, gerade eine beſtimmte Sorte des Obſtes hervorzubringen,
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            und man findet den Grund einzig und allein in der noch un-
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            erforſchten Verſchiedenheit, die den Pflanzen eigentümlich </s>
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