Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

List of thumbnails

< >
131
131 (121)
132
132
133
133 (123)
134
134 (124)
135
135 (125)
136
136 (126)
137
137 (127)
138
138 (128)
139
139 (129)
140
140 (130)
< >
page |< < (121) of 624 > >|
131121 einer Kraft, die ihnen urſprünglich gegeben iſt, nur ſolche und
nicht andere Blüten und Früchte zu treiben und nur die ihnen
zuſagenden und nötigen Stoffe und nicht andere aus der Luft
und dem Boden zu entnehmen.
Gleichwohl hat die Erfahrung gelehrt, daß man die
Früchte ſelbſt veredeln kann durch künſtliche Mittel, wenn man
edlere Zweige derſelben Gattung den Bäumen aufpfropft, oder
wenn man den Blütenſtaub edlerer Früchte den Blüten der-
ſelben Gattung zuführt.
All unſer beſſeres Obſt iſt in dieſer
Weiſe veredelt und es iſt ein großes Verdienſt um die Menſch-
heit, dieſe Veredelung der Fruchtbäume noch weiter zu treiben,
als es bisher geſchieht.
Merkwürdig iſt es, daß man von
einzelnen Zweigen eines und desſelben Baumes Früchte von
ſehr verſchiedenen Eigenſchaften ziehen kann, z.
B. ſauere und
ſüße Kirſchen, Birnen und Äpfel;
aber dieſe Kunſt hat be-
ſtimmte Grenzen und dieſe Pfropfung gelingt nur, wenn eine
nahe Verwandtſchaft zwiſchen den Früchten von Natur aus
gegeben iſt.
So lauſcht der Menſch der Natur einzelne Geheimniſſe
ab und zwingt ſie zuweilen, ſeinen Launen und Zwecken zu
dienen;
aber ſeine Kunſt hat eine Schranke wie ſein Wiſſen,
und immer iſt es die Natur, deren Spuren er folgen und deren
Geſetze er reſpektieren muß.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index