Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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[101] Fig. 4.
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Die Nahrungsmittel für das Volk.
I. Umſatz der Nahrungsmittel.
Man nennt die Nahrungsmittel auch gewöhnlich die
Lebensmittel, und das mit Recht;
denn das, was leiblich
in uns lebt, iſt in der That nichts, als die in uns ſelber ver-
wandelte Nahrung.
Es iſt daher ſehr leicht anzugeben, was der Menſch eſſen
muß, um zu leben, was von den Speiſen ſeine Geſundheit zu
erhalten im ſtande iſt, was ſeine Arbeitskraft immer friſch
erneut und was ſeinen Verluſt durch Atmung, Schweiß und
Ausſcheidungen zu erſetzen im ſtande iſt.
Dieſe leichte Auf-
gabe haben ſich Viele geſtellt und glauben ſie gelöſt, wenn ſie
nachgewieſen haben, daß alle Teile des menſchlichen Körpers
durch das Blut geſpeiſt werden, und da man die Beſtandteile
des Blutes genau kennt, ſo glauben ſie genug gethan zu haben,
wenn ſie diejenigen Speiſen als die geeignetſten für den Menſchen
bezeichnen, welche die Beſtandteile des Blutes in ſich haben,
oder durch die Verdauung in Blut verwandelt werden können.
Im allgemeinen iſt dies ſchon richtig und doch iſt dies
nicht ausreichend, wirklichen Aufſchluß über die Nahrungs-
mittel für das Volk zu geben.
Der arme Irländer, der faſt nur von Kartoffeln lebt,
hat ebenſoviel Blut im Leibe, wie der Engländer, deſſen Ar-
beiter mit Arbeitseinſtellung droht, wenn er nicht für den Lohn
ſein Stück Fleiſch und ſein gutes Bier zum Frühſtück haben
kann.
Das Blut des Irländers hat ganz und gar

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