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ſicaliſchen Unterſuchungen eine unweſentliche Sache, aber
bei der Mineralogie iſt ſie die Hauptſache. Auch Ampère
ſieht dieß ſo an, doch überwiegt bei ihm der Gedanke, daß
in der Geologie die beſondern Körper in ihrem Verhältniß
zum planetariſchen Ganzen nach ihrem verſchiedenen Vor-
kommen an verſchiedenen Orten und zu verſchiedenen Zeiten
betrachtet werden; deßhalb beſtimmt er die Geologie als die
troponomiſche Wiſſenſchaft der zweiten Provinz. Hätte er
aber, wie man nicht anders kann, den Hauptaccent auf die
Eigenthümlichkeit gelegt, durch welche ſich auch ſchon das
einzelne Mineral über die bloſe phyſicaliſche Auffaſſung er-
hebt, nemlich die Form, ſo hätte er ſehen müſſen, daß der
troponomiſche Geſichtspunkt keineswegs der durchherrſchende
Charakter der geologiſchen Wiſſenſchaften iſt, ſondern daß er
nur in derſelben untergeordneten Weiſe vorkommt, wie er
in der Phytonomie und der Zoonomie ſich darſtellt; wenn
aber der troponomiſche Geſichtspunkt nicht der charakteriſti-
ſche iſt für die geologiſchen Wiſſenſchaften, welcher iſt es
dann? Nach unſerer Auffaſſung iſt die Antwort nicht mehr
ſchwer. Wir hatten die Phyſik als eine troponomiſche Wiſ-
ſenſchaft erkannt, und müſſen ſchon aus der natürlichen
Reihenfolge vermuthen, daß das unmittelbar darauf folgende
geologiſch-mineralogiſche Wiſſen dem vierten Geſichtspunkt
entſprechen werde; die Unterſuchung deſſen, was Form iſt,
wird dieſe Vermuthung beſtätigen. In der Form iſt
der Körper vollendet, was er noch nicht war, ſo lang
man ihn blos als Materie mit gewiſſen phyſikaliſchen Qua-
litäten betrachtete. In der Form iſt die phyſicaliſch-qualifi-
cirte Materie in ein individuelles Sein, in eine Einheit
zuſammen gefaßt. Form iſt der Artbeſtand eines Dings
in ſeiner Totalität aufgefaßt, — was wir als den
cryptologiſchen Geſichtspunkt dargeſtellt haben, welcher
gleichfalls den übrigen drei Geſichtspunkten als Schlußpunkt
und Krone dient.
bei der Mineralogie iſt ſie die Hauptſache. Auch Ampère
ſieht dieß ſo an, doch überwiegt bei ihm der Gedanke, daß
in der Geologie die beſondern Körper in ihrem Verhältniß
zum planetariſchen Ganzen nach ihrem verſchiedenen Vor-
kommen an verſchiedenen Orten und zu verſchiedenen Zeiten
betrachtet werden; deßhalb beſtimmt er die Geologie als die
troponomiſche Wiſſenſchaft der zweiten Provinz. Hätte er
aber, wie man nicht anders kann, den Hauptaccent auf die
Eigenthümlichkeit gelegt, durch welche ſich auch ſchon das
einzelne Mineral über die bloſe phyſicaliſche Auffaſſung er-
hebt, nemlich die Form, ſo hätte er ſehen müſſen, daß der
troponomiſche Geſichtspunkt keineswegs der durchherrſchende
Charakter der geologiſchen Wiſſenſchaften iſt, ſondern daß er
nur in derſelben untergeordneten Weiſe vorkommt, wie er
in der Phytonomie und der Zoonomie ſich darſtellt; wenn
aber der troponomiſche Geſichtspunkt nicht der charakteriſti-
ſche iſt für die geologiſchen Wiſſenſchaften, welcher iſt es
dann? Nach unſerer Auffaſſung iſt die Antwort nicht mehr
ſchwer. Wir hatten die Phyſik als eine troponomiſche Wiſ-
ſenſchaft erkannt, und müſſen ſchon aus der natürlichen
Reihenfolge vermuthen, daß das unmittelbar darauf folgende
geologiſch-mineralogiſche Wiſſen dem vierten Geſichtspunkt
entſprechen werde; die Unterſuchung deſſen, was Form iſt,
wird dieſe Vermuthung beſtätigen. In der Form iſt
der Körper vollendet, was er noch nicht war, ſo lang
man ihn blos als Materie mit gewiſſen phyſikaliſchen Qua-
litäten betrachtete. In der Form iſt die phyſicaliſch-qualifi-
cirte Materie in ein individuelles Sein, in eine Einheit
zuſammen gefaßt. Form iſt der Artbeſtand eines Dings
in ſeiner Totalität aufgefaßt, — was wir als den
cryptologiſchen Geſichtspunkt dargeſtellt haben, welcher
gleichfalls den übrigen drei Geſichtspunkten als Schlußpunkt
und Krone dient.
Nun wird man mir aber einwenden, daß dieſe Seite,